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🇦🇹, liebe Cruncher!

KI, die Dialekt versteht – das ist die Idee vom oberösterreichischen Startup KI-note. Dessen Software transkribiert nämlich Meetings automatisch und erstellt individuelle Zusammenfassungen – egal, auf welchem Dialekt man sich unterhält.

Wir sagen: Klingt besser als ein Hoamatluftkompressor.

Before The Bell

*Stand: letzter Handelstag (nachbörslich) – was diese Zahlen bedeuten 📊

Big Tech: Nutzungsrechte gegen Anteile? OpenAI und Microsoft verhandeln Partnerschaft neu

Frenemies: OpenAI-CEO Sam Altman und Microsofts Technologiechef Kevin Scott auf der Entwicklerkonferenz Build

Was ist passiert: OpenAI verhandelt mit Microsoft über eine Neuausrichtung der milliardenschweren Partnerschaft

  • Das Ziel: Eine Struktur, die zukünftige Kapitalaufnahmen (inkl. IPO) ermöglicht – ohne Microsofts exklusiven Zugriff auf OpenAI-Technologie zu gefährden

Die Details: Microsoft hat bereits +$13 Mrd. in OpenAI investiert und hält entscheidende Zugriffsrechte auf Modelle & IP bis 2030, jetzt wird über eine Neuverteilung der Macht verhandelt. 

  • Kniffligste Frage dabei: Wie soll Microsofts Kapitalbeteiligung an der neuen gewinnorientierten OpenAI-Struktur ausfallen?

  • Equity gegen Zugriff: Im Raum steht, dass Microsoft Anteile abgibt, dafür aber weiter exklusiven Zugang zu OpenAIs Technologie über 2030 hinaus erhält

  • Frenemies auf Milliardenkurs: OpenAI sucht neue Partner (SoftBank, Oracle), baut eigene Infrastruktur („Stargate“) und drängt stärker ins Enterprise-Geschäft – das sorgt zunehmend für Spannung mit Microsoft

  • Governance im Fokus: OpenAI will seine Business-Sparte in eine sog. Public Benefit Corporation umwandeln, (think: ein dem Gemeinwohl orientiertes Unternehmen, das aber Profite erwirtschaften darf)

  • Bigger Picture: Nur wenn OpenAI sich erfolgreich in eine Public Benefit Corporation umstrukturiert (und damit auch profitorientiert arbeiten darf), wird ein IPO ein realistisches Exit-Szenario für OpenAI-Investoren wie Softbank und Thrive

  • Remember: Im Oktober 2024 erhielt OpenAI $6,6 Mrd. von SoftBank, Microsoft und Risikokapitalgebern wie Thrive Capital und Altimeter Capital – im März dieses Jahres erhielt OpenAI in einer von SoftBank angeführten Runde weitere $40 Mrd.

Warum das wichtig ist: Weil OpenAI unbedingt aus seiner derzeitigen – rein gemeinwohlorientierten – Capped-Profit-Struktur herausmuss, wenn es Investorengeld anziehen und behalten will

  • Microsofts Leverage: Stellt Microsoft sich also bei der angestrebten Umwandlung quer, hat OpenAI ein Problem mit seinen Investoren – die hatten die Umwandlung in eine Public Benefit Corporation nämlich zur Bedingung ihrer Investments gemacht und können bei Nicht-Umwandlung ihr Geld zurückfordern

  • From OpenAI to OwnedAI: Der Konflikt zwischen Rendite-Logik und Gemeinwohl-Anspruch von OpenAI wird uns noch eine Weile beschäftigen – denn wer OpenAI kontrolliert, entscheidet auch, wessen Interessen die nächste KI-Generation dient

Further Reading: Financial Times, Spiegel

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Big Bets: Erste KI-Versicherung – Lloyd's zahlt, wenn KI freidreht

Prominentes Chatbot-Opfer: Air Canada

Was ist passiert: UK-Versicherer Lloyd’s bringt erstmals Policen auf den Markt, die Unternehmen gegen Schäden durch fehlerhafte KI-Tools wie Chatbots absichern 🧠

  • Absicherung für AI-Fails: Gedeckt werden etwa Anwaltskosten, Gerichtsurteile oder Vergleichszahlungen – etwa für den Fall, wenn ein Chatbot Kunden falsch informiert und das teuer wird

Die Details: Entwickelt wurde das Produkt vom YC-finanzierten Startup Armilla, abgesichert durch mehrere Lloyd’s-Versicherer – mit Fokus auf Chatbots, die fehlerhafter performen als ursprünglich getestet

  • Performance ist Pflicht: Nicht jeder KI-Fehler löst automatisch eine Zahlung aus – versichert sind nur Fälle, in denen das Modell nachweislich unter die erwartete Qualität fällt (z. B. von 95 % auf 85 % korrekte Antworten)

  • Prominentes Beispiel: Der Chatbot der Airline Air Canada hatte eigenständig einen Rabatt erfunden – ein Gericht entschied, dass die Airline den vom Chatbot kommunizierten Rabatt gewähren musste. Genau solche Fehlleistungen wären mit Armillas KI-Versicherung abgedeckt

  • Select & Insure: Modelle mit zu hoher Fehleranfälligkeit bekommen keine Police – Versicherer prüfen vorab die Systemqualität und bewerten das Risiko individuell

  • Gap im Markt: Klassische Tech-E&O-Versicherungen decken KI-Schäden oft nur bis $25.000 ab – Armilla will hier höhere Limits und speziellere Risikoanalysen bieten

Warum das wichtig ist: Wer eine KI für sich arbeiten lässt, muss im schlimmsten Fall für die Fehler haften, nur sind diese für Unternehmen oft nicht vorhersehbar – nun zahlt (evtl.) die Versicherung 

  • AI Adoption mit Airbag: Die Police könnte ein Schlüssel sein, um mehr Unternehmen für den produktiven KI-Einsatz zu gewinnen – ohne Angst vor Millionenschäden

  • Accountability as a Service: Die Frage, wer bei KI-Fehlern haftet, ist allerdings noch ungelöst – mit diesem Produkt beginnt erstmals eine versicherungsbasierte Risikozuteilung

  • Next Up: AI Risk Ratings? Wer KI-Policen bepreist, muss das Fehlerrisiko einschätzen können – KI-Zuverlässigkeits-Ratings könnten folgen

Top Reads

🐒 Deutsche nutzen KI häufig, verstehen sie aber kaum. In einer KPMG-Studie landet Deutschland bei dem Kriterium „KI-Kompetenz“ auf Platz 46 von 47 Ländern. Genauer hingeschaut: 66 % setzen KI ein, nur 32 % vertrauen den Ergebnissen. Nur 20 % erhielten KI-Schulungen. Firmen fehlen oft Richtlinien, 55 % der Mitarbeiter nutzen KI noch im Blindflug. (Deep Dive)

💸 Perplexity, die selbst ernannte „KI-Antwortmaschine“, befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen, um $500 Mio. einzusammeln, bei einer Unternehmensbewertung von $14 Mrd. Das berichtete das Wall Street Journal gestern unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. (Deep Dive)

🛣️ Kommunen in Deutschland setzen verstärkt auf die Technik des Stuttgarter KI-Startups Vialytics zur Erkennung von Straßenschäden. Funktionsweise: Ein Handy an der Windschutzscheibe macht alle paar Sekunden Fotos, die KI wertet diese aus. +500 Kommunen nutzen die Technik bereits. Das Ziel: Früherkennung von Schäden, da 33 % der Straßen größere Mängel aufweisen und bis 2030 ein Investitionsbedarf von €283 Mrd. besteht. (Deep Dive)

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Headlines

  • Chegg: Edtech-Startup entlässt 22 % der Belegschaft wegen KI-Konkurrenz (Deep Dive)

  • Google 1: Gemma-KI-Modelle erreichen 150 Mio. Downloads und 70k Varianten (Deep Dive)

  • Google 2: Startet AI Futures Fund für KI-Startups mit DeepMind-Tools (Deep Dive)

  • OpenAI: „Stargate“-Projekt stockt wegen Zöllen und Marktvolatilität (Deep Dive)

  • Siemens: Führt KI-Agenten für Industrieautomation ein, erwartet +50 % Produktivität (Deep Dive)

  • StepFun: China-KI setzt auf multimodale KI-Modelle für Wettbewerbsvorteil (Deep Dive)

  • Trump: “Feuert” (think: er hat gar keine Befugnis) US-Copyright-Chefin nach KI-Trainingskritik (Deep Dive)

Tool Updates

  • Claude: Websuche per API verfügbar (Deep Dive)

  • Electric Sheep: KI-basierte Videobearbeitung und VFX-Automatisierung (Deep Dive)

  • Grok: Kann jetzt formatierte PDFs erzeugen (Deep Dive)

  • Hugging Face: Stellt KI-Agenten für virtuelle Aufgaben vor (Deep Dive)

  • Notebooks: KI-Whiteboard-Lösung für Marketing Professionals (Deep Dive)

  • Pinterest: Erweitert visuelle Suche um KI-basierte Funktionen (Deep Dive)

  • Wikipedia: Integriert KI zur Unterstützung von Autoren (Deep Dive)

  • Windsurf: Präsentiert Wave 8 (Deep Dive)

Job Board

🚀 JOIN: Seit der $16-Mio.-Series-A vor 3 Jahren ist viel passiert: Das Recruiting-Unternehmen JOIN sucht eine:n neue:n Chief of Staff, der/die direkt mit CEO Tim Ruffner das Unternehmen voranbringt.

📌 Berlin Innovation Agency: Revenue Operations Manager, Berlin

📌 Omnes Capital: Intern, München

📌 Circonomit: Business Development Manager, Köln

📌 WePlan: Chief of Staff, Frankfurt

📌 Eye/o: VP Growth Marketing, Berlin

📌 Enpal: Analytics Growth Manager, Berlin

📌 Delivery Hero: Senior Director, Berlin

📌 Comstruct ICT: Founder Associate, München

📌 Börse Stuttgart: Business Analyst, Stuttgart

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