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#72: Wayves Nissan-Deal, OpenAIs Musk-Klage

🇪🇺, liebe Cruncher!

Bislang hat die EU ihre Energie vor allem darauf verwandt, der KI rechtliche Grenzen zu setzen – erst im März vergangenen Jahres hatten sich Kommission, Parlament und Mitgliedsstaaten auf das weltweit erste Gesetz zur Regulierung von KI geeinigt, am 1. August dieses Jahres tritt es in Kraft.

Nun die (softe) Kehrtwende: Am Mittwoch stellte die EU ihre neue KI-Strategie vor – Teil derer ist auch die „regulatorische Vereinfachung“. Dazu will die EU einen „Service Desk“ schaffen, der den Unternehmen hilft und Beschwerden zu Regeln entgegennimmt.

Wir fassen zusammen: Die EU hat einen Haufen Bürokratie geschaffen („AI Act“) und schafft nun weitere Bürokratie („Service Desk“), um Bürokratie abzubauen.

Erinnert uns an den jüngst vorgestellten Koalitionsvertrag von Union und SPD: Um den Staat zu verschlanken, wird erst mal mehr Staat geschaffen (neues Ministerium für Staatsmodernisierung) 🤝

Before The Bell

*Stand: Vortag, 22 Uhr – was diese Zahlen bedeuten 📊

UNSER PARTNER: NAO 

Börsenchaos: Wie schauen Experten auf die neue Volatilität?

Worum geht’s: Um das Auf und Ab der letzten Wochen – und die Strategien, mit denen Profis jetzt auf die Chancen und Risiken schauen.

Ganz konkret: Am Montag, 14. April 2025 um 18 Uhr berichten Robin Binder, CEO von NAO und Hendrik Schmidt, Head of Growth bei NAO, über sinnvolle Portfoliokonstruktionen und den Einfluss der neuen Zölle auf die Private Equity Branche.

Wir: Haben uns schon Plätze gesichert 🤝

Big Tech: Wayve hat Nissan-Deal – und steigt in globalen Autopilot-Markt ein

Macht große Welle, auch in Böblingen – Wayve (Credits: Wayve)

Was ist passiert: Wayve wird als erstes europäisches KI-Unternehmen Software für Fahrerassistenzsysteme bei einem großen Autobauer stellen 🚗

  • Zoom in: Ab 2027 will Nissan die sogenannte „Embodied AI“ von Wayve in Serienfahrzeugen nutzen

Die Details: Anders als bei regelbasierten Systemen soll die KI aus realer Fahrpraxis lernen und sich flexibel an neue Umgebungen anpassen – ohne HD-Karten oder spezielle Sensor-Hardware

  • Wayve 101: Das 2017 gegründete Startup entwickelt selbstlernende Fahrsoftware mittels „Embodied AI“ (KI, die Akteure in der echten Welt wie Roboter oder Autos steuert) für Serienfahrzeuge  – mit +$1 Mrd. Funding von Microsoft, Nvidia, Uber und SoftBank gehört Wayve zu den am besten finanzierten AI-Startups Europas

  • Nissan 101: Der Autobauer mit Sitz in Yokohama (🇯🇵) fertigt u. a. die Modelle Leaf, Rogue und Micra – und zählt zu den Pionieren früher Autonomieansätze mit Lidar (think: Technologie zur Entfernungsmessung per Laserlicht) und Fahrerassistenzsystemen

  • Assistenz statt Autopilot: Wayves KI soll in Kombination mit Kameras, Radar und Lidar mehrere Fahraufgaben wie Spurhalten, Bremsen oder Beschleunigen übernehmen – aber nur mit aktiver Fahrerüberwachung

  • AI as a Service: Wayve will nicht wie Tesla oder Waymo eigene Flotten betreiben, sondern seine Technologie per Lizenz Fahrzeugherstellern zur Vefügung stellen

Warum das wichtig ist: Für Nissan ist der Deal ein technologischer Befreiungsschlag – nach stagnierenden Softwareprojekten und teuren Rückschlägen bei der eigenen Entwicklung beim autonomen Fahren

  • Europas Tech-Hoffnung: Während Cruise den Betrieb pausiert, Waymo Rückzieher macht und Teslas Autopilot unter Druck steht, positioniert sich Wayve als europäische, regulatorisch kompatible OEM-Lösung 

  • Rollout statt Reallabor: Mit dem Nissan-Deal verlässt Wayve die Testphase – erstmals wird die KI-Software in Serie gebracht und soll in Japan, Europa und später auch in den USA funktionieren

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Big Bets: OpenAI kontert Musk-Klagen – und verklagt ihn jetzt selbst

Hat jetzt selbst Klage am Hals – xAI-Chef Elon Musk (Foto: Getty)

Was ist passiert: Der Machtkampf zwischen OpenAI und Mitgründer Elon Musk eskaliert weiter

  • A Step Back: OpenAI wurde 2015 mit Musk als gemeinnützige Organisation gegründet, um sichere KI zu entwickeln – bevor OpenAI so erfolgreich wurde, verließ Musk das Unternehmen

  • Nun: Möchte OpenAI ein gewinnorientiertes Unternehmen werden, um Investorengelder zum weiteren Wachstum zu bekommen, wogegen Musk klagt

Die Details: OpenAI hat nun eine Gegenklage eingereicht und will gerichtlich verhindern, dass Musk „weiterhin rechtswidrig und unfair“ gegen das Unternehmen agiert – mit Kampagnen über X und einem angeblichen Scheinangebot zur Übernahme 

  • Konkret: Wirft OpenAI Musk vor, das Unternehmen gezielt schwächen zu wollen

  • Gericht statt Governance: Ein Gericht wies Musks Antrag auf einstweilige Verfügung im März ab, ließ das Verfahren selbst aber zu 

  • Fake Bid, Real Drama: OpenAI sieht Musks öffentlichkeitswirksames $97-Mrd.-Angebot für OpenAI als gezielte Aktion zur Destabilisierung 

  • Nonprofit oder Billion-Biz? In der Gegenklage heißt es, Musk verfolge nicht den ursprünglichen Nonprofit-Gedanken, sondern wolle sich OpenAI unter den Nagel reißen, um dessen „führende AI-Innovationen für persönliche Interessen zu kontrollieren“

Warum das wichtig ist: Die ursprüngliche OpenAI-Mission war Open Source, gemeinnützig und sicherheitsgetrieben. Doch mit dem Milliardenbedarf für Supercomputer & Talente muss es seine Geschäftsform verändern – das bietet Musk einen Angriffspunkt, um OpenAI zu schwächen

  • Regulatorisch riskant: Sollte Musk mit seinen Vorwürfen durchkommen, könnten Spender, Investoren oder sogar Behörden die Legitimität der OpenAI-Struktur infrage stellen 

  • Musk als Risiko? Während OpenAI sich auf Kooperationen mit Microsoft, der Regierung und NGOs fokussiert, verfolgt Musk mit seiner eigenen xAI (und Grok) einen zunehmend politischen, US-zentrierten Kurs – inklusive starker Nähe zur Trump-Administration

  • Outlook: Ein Jury-Prozess ist für Frühjahr 2026 angesetzt 🍿

Top Reads

🧠 OpenAI führt eine neue Gedächtnisfunktion ein. Diese ermöglicht dem Chatbot, Antworten basierend auf früheren Gesprächen zu personalisieren. Die Funktion ist ab jetzt für Pro- und Plus-Abonnenten verfügbar – außer in der EU und einigen anderen europäischen Ländern (vgl. oben). (Deep Dive)

🤖 Google wird Anthropics Model Context Protocol (MCP) für seine Gemini-Modelle und SDK unterstützen. MCP ermöglicht KI-Modellen, Daten aus verschiedenen Quellen zu nutzen. Google-DeepMind-CEO Demis Hassabis sieht MCP als gutes Protokoll für die KI-Ära. Firmen wie Block und Replit haben MCP bereits integriert. (Deep Dive)

🎨 Canva, die australische Design-Plattform, führt neue KI-Funktionen ein. Dazu gehören ein KI-Assistent, App-Erstellung per Prompt und KI-gestützte Bildbearbeitung. Trotz Kritik von Künstlern setzt Canva auf KI-Integration, um wettbewerbsfähig zu bleiben. (Deep Dive)

Headlines

  • AkiraBot: Nutzt ChatGPT für Spam-Versand an +80.000 Websites (Deep Dive)

  • Amazon: Drängt auf aggressive KI-Investitionen für künftige Erträge (Deep Dive)

  • Datenschutzbeauftragte: Mehr Beschwerden 2024, ePA und KI im Fokus (Deep Dive)

  • Google: Startet Firebase Studio für KI-gestützte App-Entwicklung (Deep Dive)

  • IEA-Studie: KI verdoppelt Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 (Deep Dive)

  • Incident.io: Sichert €62 Mio. für KI-basierte Störungsmanagement-Plattform (Deep Dive)

  • James Cameron: Star-Regisseur sieht großes KI-Potenzial zur Kostensenkung in Filmproduktion (Deep Dive)

  • Microsoft: KI-Modelle scheitern oft bei Software-Debugging (Deep Dive)

  • Nvidia: Deal mit Trump sichert H20-KI-Chip-Export nach China (Deep Dive)

  • Ominimo: Erhält €11 Mio. für KI-Versicherungsmodelle (Deep Dive)

Tool Updates

  • Adobe Premiere: Neue KI-Tools für Video-Profis (Deep Dive)

  • AudioX: Diffusions-Transformer für Audio-Generierung (Deep Dive)

  • Llama 4: Launcht mit Kontextfenstern von bis zu 10 Mio. Tokens (Deep Dive)

  • Luma AI: KI-Videotool ermöglicht Nutzern nun, Kamerabewegungen anzuwenden (Deep Dive)

  • Microsoft Copilot: Zwei neue Funktionen – Deep Reasoning und Agent Flows (Deep Dive)

  • Midjourney: KI-Bildtool V7 Alpha für Entwickler-Community zugänglich (Deep Dive)

  • MoCha: Filmreife Sprechcharaktere durch KI (Deep Dive)

  • „Project Mulberry“: Apple plant KI-Umbau der Gesundheitsversorgung (Deep Dive)

  • Quasar Alpha: Geheimnisvolles, leistungsstarkes Modell aufgetaucht – wer steckt dahinter? (Deep Dive)

Job Board

🔥 Top Job: Agicap zählt mit €145 Mio. Funding zu den bestfinanzierten Scale-Ups Frankreichs – und expandiert jetzt weiter. Dafür sucht das französische Team ein:e VP Operations in Lyon, Berlin, Paris oder Mailand.

📌 Personio: Staff Product Manager, München

📌 Banxware: Chief of Staff, Berlin

📌 Lumaly: Founders Associate, Berlin

📌 Armira: Investment Associate Growth Equity, München

📌 Demecan: International Market Expansion Manager, Berlin

📌 BMW Foundation: Team Member Accelerator, München

📌 FUTRUE: Chief of Staff, Gräfelfing

📌 Etex: Chief of Staff, Düsseldorf

📌 GlassDollar: Startup Data & Insights Engineer, Berlin

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