🕵️‍♂️, liebe Cruncher!

Falls ihr in der Marktforschung arbeitet, wird euch diese Studie interessieren.

Darin haben Forscher der Dartmouth University herausgefunden, dass Online-Umfragen längst nicht mehr wissen, ob sie mit Menschen sprechen – oder mit gar nicht mal so ausgetüftelten (think: ein 500-Wörter-Prompt) KI-Bots. Diese Bots imitieren Menschen bei der Eingabe täuschend echt, machen sogar extra Tippfehler.

Heißt: Die Zukunft der Demoskopie hängt daran, ob wir den CAPTCHAs trauen können.

Und let’s face it: Sollten die noch schwerer werden, müssen irgendwann Menschen beweisen, dass sie keine Bots sind.

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])

Before The Bell

Top Story: ChatGPT beantwortet jetzt Finanzfragen für +100 Mio. Intuit-Nutzer

OpenAI zählt schon mal durch – Intuit macht ChatGPT zum Steuerberater

Was ist passiert? OpenAI und Finanzsoftware-Anbieter Intuit $INTU ( ▲ 0.2% ) haben einen +$100-Mio.-Deal geschlossen, der im Grunde so funktioniert ➡️ Intuit zahlt OpenAI dafür, dass die Intuit-Kunden ChatGPT nutzen dürfen – und dafür, dass ChatGPT Intuit potenzielle Neukunden zuführt

  • The Money Flow: Intuit überweist OpenAI Millionen für (a) ein gehöriges AI-Upgrade der bestehenden Produkte, und (b) für zusätzlichen Traffic (think: ChatGPT-User stellen mitten im Gespräch fest, dass sie vielleicht doch eine Steuer-App brauchen)

  • The Data Bit: ChatGPT erhält zudem Zugriff auf Finanzdaten von ~100 Mio. Intuit-Usern – nicht zum freien Herumstochern, sondern um Intuit-Workflows direkt im Chat abzuwickeln

  • The Distribution Play: Man könnte sagen: Intuit kauft OpenAI-Distribution, OpenAI erhält Intuit-Use-Cases

Die Details: OpenAI hat sich drei Jahre nach dem ChatGPT-Launch auf Consumer-Produkte konzentriert, sucht jetzt aber dringend neue Einnahmequellen

  • OpenAI 101: Das Unternehmen erwartet für 2025 einen annualisierten Umsatz von +$20 Mrd. und peilt bis 2030 "hunderte Milliarden" an – ChatGPT bleibt der meistgenutzte Chatbot, aber Konkurrenten wie Claude und Grok holen auf

  • Intuit 101: Das Software-Unternehmen hat rund 100 Mio. Nutzer und verfügt über eine massive Finanzdaten-Infrastruktur

  • Opt-in Only: Nutzer müssen aktiv zustimmen, bevor ihre Finanzdaten mit ChatGPT geteilt werden – Intuit kontrolliert, welche Daten fließen, und verspricht "multiple Validierungsmethoden" sowie domänenspezifische Datensätze, um Halluzinationen zu minimieren

  • Liability Gap: Intuit steht weiterhin hinter den Genauigkeitsgarantien seiner Produkte wie TurboTax – ließ aber offen, wer haftet, wenn AI-generierte Empfehlungen zu Fehlern führen 👀

Warum das wichtig ist: Weil OpenAI ChatGPT nicht mehr nur über Abos monetarisiert, sondern zunehmend über B2B-Deals – und Intuit einen AI-Boost bekommt, ohne selbst Milliarden in Modellentwicklung stecken zu müssen 🤝

  • Win-Win-Kaching: Intuit sitzt auf einem Datenschatz, den OpenAI nutzen kann, um seine Modelle für Finanzanwendungen zu trainieren – im Gegenzug bekommt Intuit Zugang zu Frontier-Modellen und einer riesigen Nutzerbasis

Big Bets: Databricks wächst rasant – Umsatz $4 Mrd., Bewertung wohl bald $130 Mrd.

Databricks will mehr – nur zwei Monate nach $100-Mrd.-Bewertung (Foto: IMAGO / SOPA Images)

Was ist passiert? Databricks, das Data-Analytics-Unicorn aus San Francisco, verhandelt über eine neue Finanzierungsrunde bei einer Bewertung von +$130 Mrd. – gerade mal zwei Monate, nachdem Databricks die $100-Mrd.-Bewertung geknackt hat

  • Brick by Brick: Mit $4 Mrd. annualisiertem Umsatz und 15.000 Kunden (darunter Block, Shell, Rivian) ist Databricks eine der wertvollsten Privatfirmen der Welt

  • Databricks 101: Databricks bietet eine Plattform für Datenanalyse und AI-Anwendungen – Kunden können Daten verarbeiten, analysieren und AI-Modelle bauen, ohne drei verschiedene Tools jonglieren zu müssen

  • A Step Back: Im September sammelte Databricks $1 Mrd. ein, um eine Datenbank für AI-Agenten und eine AI-Agent-Plattform zu finanzieren. CEO Ali Ghodsi verkaufte das mit einer steilen These: 80 % aller neuen Datenbanken werden bereits von AI-Agenten erstellt, nicht von Menschen

Warum das wichtig ist: Weil Databricks weiter vom Boom rund um AI-Infrastruktur profitiert – Unternehmen brauchen Plattformen, um ihre Daten zu managen und AI-Modelle zu trainieren 📊

  • No-Go Public: Databricks gilt seit Jahren als heißer IPO-Kandidat, sammelt aber lieber weiter privates Kapital ein – warum an die Börse gehen, wenn Investoren auch ohne Quartalszahlen Milliarden nachwerfen?

  • Zoom Out: Mit einem adressierbaren Gesamtmarkt (think: TAM) von rund $105 Mrd. im Daten- und Analytics-Bereich sieht sich Databricks als Infrastruktur-Player der AI-Ära – offen bleibt, ob Firmen ihre komplette Datenarchitektur wirklich einer Plattform anvertrauen

Top Reads

⏱️ Deutschland und Frankreich wollen die EU-Regeln für KI-Hochrisikosysteme um 12 Monate verschieben, das verkündete Frankreichs Staatspräsident Macron auf einem Digital-Gipfel in Berlin. Die beiden Länder wollen die Zeit lieber für ihre "Innovationsagenda" nutzen, statt sich mit Regularien für autonome Fahrzeuge oder KI-gestützte Medizingeräte herumzuschlagen. (Deep Dive)

💸 Microsoft $MSFT ( ▼ 2.7% ) und Nvidia $NVDA ( ▼ 2.81% ) investieren gemeinsam in Anthropic – mit einem $30-Mrd.-Azure-Deal und bis zu $15 Mrd. frischem Kapital ($10 Mrd. von Nvidia, $5 Mrd. von Microsoft). Die Finanzierungsrunde soll Anthropic mit +$300 Mrd. bewerten. (Deep Dive)

🧠 Google $GOOGL ( ▼ 0.26% ) hat mit Gemini 3 sein bisher leistungsstärkstes KI-Modell veröffentlicht, das sofort über die Gemini-App und die KI-Suchoberfläche verfügbar ist. Das neue Modell knackt mit 37,4 Punkten den bisherigen Rekord auf dem "Humanity's Last Exam"-Benchmark und kommt mit "Antigravity" – einem neuen Multi-Pane-Coding-Tool, das Prompt-Fenster, Kommandozeile und Browser kombiniert. (Deep Dive)

🤖 Microsoft $MSFT ( ▼ 2.7% ) führt mit Agent 365 ein Tool ein, mit dem Unternehmen ihre KI-Agenten überwachen und verwalten können – quasi ein Personalmanagement-System für Bots. Der Tech-Gigant rechnet mit 1,3 Mrd. KI-Agenten am Arbeitsplatz bis 2028, obwohl Kritiker angesichts von Implementierungsproblemen bereits vor einer Marktblase warnen. (Deep Dive)

👀 xAI veröffentlicht Grok 4.1, angeblich immer noch mit reduzierter Inhaltsfilterung. Die Entwickler behaupten, ihr Update setze "neue Standards" mit weniger Halluzinationen und höherer Geschwindigkeit – Nutzer bevorzugten die neue Version in 64% der Fälle gegenüber dem Vorgänger. (Deep Dive)

Headlines

  • US-Tech-Aktien: Fallen wegen KI-Bewertungssorgen und vor Nvidia-Zahlen (Deep Dive)

  • Alibaba: Startet großes Upgrade seines KI-Chatbots für Verbraucher (Deep Dive)

  • Poe: Führt Gruppenchat-Funktion für bis zu 200 Nutzer ein (Deep Dive)

  • EU: Prüft "ernsthaftes" Angebot von Google im €2,95-Mrd.-Kartellstreit (Deep Dive)

  • Peec AI: Sammelt €21 Mio. für KI-Suchoptimierung bei +€4 Mio. ARR (Deep Dive)

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