🌳, liebe Cruncher!
KI ist längst überall – sie schreibt Mails, plant Termine und weiß, was du heute Abend streamst.
Auch in den Baumschulen ist KI nun angekommen – und erkennt dort Stammumfang, Baumabstand und Verkaufswert schneller als du Photosynthese sagen kannst.
Wir sagen: Endlich mal grünes Wachstum.

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])
Before The Bell
Top Story: Meilenstein im KI-Urheberrecht – Gema-Sieg gegen OpenAI

Prompt verliert gegen Paragraf: OpenAI stolpert über deutsche Liedtexte – zumindest vorerst
Was ist passiert: Das Landgericht München hat OpenAI wegen Urheberrechtsverletzung bei neun deutschen Liedtexten verurteilt – ein Grundsatzurteil mit potenziell weitreichenden Folgen für KI-Unternehmen 👨⚖️
AI in der Weihnachtsbäckerei: Die Gema klagte erfolgreich wegen der Nutzung von Hits wie Reinhard Meys „Über den Wolken", Helene Fischers „Atemlos“ und Rolf Zuckowskis „In der Weihnachtsbäckerei" – ChatGPT gab die Texte nahezu identisch wieder (mit besserem Erinnerungsvermögen als behauptet)
Memory Lane: Das Gericht wertete die exakte Wiedergabe als Beweis, dass OpenAI die Texte gespeichert hat – und nicht, wie behauptet, nur "gelernt" und neu erzeugt hat
Die Details: Der Fall könnte ein Präzedenzurteil für die gesamte Kreativwirtschaft werden – und das Verhältnis zwischen Urhebern und KI-Unternehmen grundlegend verändern
Gema 101: Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte vertritt die Interessen von +90.000 Komponisten, Textdichtern und Musikverlagen
Liability Remix: Die Richter ließen OpenAIs Argument nicht gelten, dass nicht das Unternehmen, sondern die Nutzer für die Ausgabe der Texte verantwortlich seien – Verantwortung lässt sich also nicht einfach outsourcen ⛔️
Legal Hit: Nach Bollywood-Labels in Indien, zahlreichen Autoren in den USA und anderen ist die Gema ein weiterer Kläger in einer wachsenden globalen Front gegen die ungenehmigte Nutzung kreativer Inhalte durch KI-Unternehmen
Warum das wichtig ist: Sollte das Urteil in höheren Instanzen bestätigt werden, müssten KI-Unternehmen vor dem Training ihrer Modelle Lizenzen erwerben – ein Paradigmenwechsel, der die Kosten für KI-Entwicklung massiv erhöhen könnte
Kunst oder Code: Rechtsexperten sehen darin eine "grundlegende Bedeutung für alle Werke" – von Literatur über Journalismus bis hin zu bildender Kunst und Fotografie
Zoom Out: Anbieter müssten ihre Trainingsdaten drastisch einschränken oder teuer lizenzieren. Das macht die Entwicklung langsamer, aber die Vergütung fairer – ein Deal, den viele Kreative vermutlich unterschreiben würden
Big Bets: KI-Pionier LeCun verlässt Meta für eigene KI-Vision

Yann LeCun: Wandelte sich erst vom Chief Scientist zum Chief Skeptiker – und jetzt zum Gründer (Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire)
Was ist passiert: Yann LeCun, Metas $META ( ▼ 0.74% ) Chief AI Scientist und Turing-Preisträger, verlässt den Konzern nach 12 Jahren, um sein eigenes KI-Startup zu gründen
Lab ➡️ Like: Der 65-jährige KI-Pionier plant seinen Abgang, nachdem Mark Zuckerberg die Forschungsprioritäten radikal in Richtung "Superintelligenz" verschoben hat
Think Different: Der Franzose hat wiederholt betont, dass die von Zuckerberg favorisierten Large Language Models niemals wie Menschen denken werden 👀
Zoom in: LeCun arbeitet an KI-Systemen, die die physische Welt durch Videos und räumliche Daten verstehen – ein Ansatz, der laut ihm eine Dekade Entwicklung benötigt, während Zuckerberg Quartalsergebnisse liefern muss
Warum das wichtig ist: LeCuns Weggang symbolisiert den Konflikt zwischen langfristiger KI-Grundlagenforschung und dem Quartalsdenken börsennotierter Tech-Giganten – Wissenschaft braucht Zeit, die Wall Street nicht gewähren will
Cash Crunch: Die Investoren reagieren zunehmend allergisch auf Metas KI-Ausgaben – der Aktienkurs stürzte Ende Oktober um 12,6% ab und vernichtete $240 Mrd. Börsenwert, als Zuckerberg KI-Investitionen von über $100 Mrd. für 2026 ankündigte
Zoom Out: LeCuns Abgang reiht sich ein in eine Serie von Führungswechseln – im Mai verließ KI-Forschungsvizepräsidentin Joelle Pineau Meta in Richtung Cohere, während 600 Mitarbeiter der KI-Forschungsabteilung entlassen wurden
Further Reading: Financial Times, TechCrunch
Top Reads
🇩🇪 Google $GOOGL ( ▲ 0.42% ) investiert €5,5 Mrd. in deutsche Rechenzentren und Büros über die nächsten vier Jahre, inklusive zweier neuer Datencenter in der Region Frankfurt. Der Tech-Riese reiht sich damit in die aktuelle Welle von Mega-Investments ein, nachdem Nvidia $NVDA ( ▼ 2.96% ) und Deutsche Telekom $DTEGY ( ▲ 1.52% ) kürzlich ein €1-Mrd.-Rechenzentrum in München ankündigten. (Deep Dive)
🏭 Microsoft $MSFT ( ▲ 0.53% ) investiert $10 Mrd. in ein KI-Datenzentrum an der portugiesischen Küste – eines der größten Europa-Investments des Konzerns in diesem Jahr. Der Tech-Gigant baut den Standort in Sines gemeinsam mit dem portugiesischen Entwickler Start Campus und dem britischen Startup Nscale aus. (Deep Dive)
🔄 Intel $INTC ( ▼ 1.48% ) verliert seinen KI-Chef Sachin Katti an OpenAI, wo er künftig an der Compute-Infrastruktur arbeiten wird. CEO Lip-Bu Tan übernimmt Kattis Rolle beim Chipgiganten, der weiterhin versucht, im KI-Wettlauf mit Marktführer Nvidia $NVDA ( ▼ 2.96% ) mitzuhalten – während OpenAI gleichzeitig an eigenen Chips bastelt. (Deep Dive)
🤖 Wonderful hat in einer Series-A-Runde $100 Mio. eingesammelt. Das israelische AI-Agent-Startup überzeugte Top-Investoren mit seiner Plattform für kundenorientierte KI-Agenten, die bereits täglich zehntausende Kundenanfragen mit 80% Erfolgsrate bearbeitet und in zehn Märkten aktiv ist – ein seltener Fall von KI, die tatsächlich produktiv eingesetzt wird und nicht nur ein GPT-Wrapper ist. (Deep Dive)
Headlines
AMD: Stellt Pläne für KI-Chip-Geschäft bei Analysten-Tag vor (Deep Dive)
CoreWeave: Q3-Umsatz verdoppelt sich auf €1,36 Mrd., senkt aber Prognose (Deep Dive)
Cerebras: Baut mit Guyana erstes Rechenzentrum der Region (Deep Dive)
NEA & Iconiq: Wie KI-Startups Product-Market-Fit erreichen können (Deep Dive)
Uare.ai: Sammelt €10,3 Mio. für persönliche KI-Repliken (Deep Dive)
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