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#190: Neocloud-Boom und Adnoc im KI-Strom-Wettstreit

🐝, liebe Cruncher! 

Kleiner Buzzkill für Meta - eigentlich sollte in den USA schon bald der Bau eines mit Atomstrom betriebenen Rechenzentrums beginnen. Jetzt wurde aber eine seltene Bienen-Art auf dem Grundstück entdeckt - und der Bau erstmal verbie.., äh verboten.

Und wir dachten immer, dass seltene Tierarten nur in Deutschland Neubauten verhindern (Stichwort: Tübinger Ziegenmelker)?

Let’s go!

before the bell

*Stand: Vortag, 22 Uhr - was diese Zahlen bedeuten 📊

big tech

Wall Street: Gibt Neocloud-Firmen $11 Mrd. Kredite

Was ist passiert: Wall Street-Riesen wie Blackstone und BlackRock haben +$11 Mrd. für Kredite an Unternehmen bereitgestellt, die Nvidia-Chips kaufen

  • Hot Stuff: Die Kreditnehmer sind in den meisten Fällen “Neocloud-Unternehmen” wie CoreWeave und Crusoe, die massenweise GPU-Chips von Nvidia kaufen und die Rechenkapazität dann an KI-Unternehmen verkaufen 

Die Details: Als Kreditsicherheit hinterlegen die Neocloud-Unternehmen ihre Nvidia-Chips – was natürlich auch Nvidia freut 

  • A Step Back: Die KI-Industrie braucht Rechenkapazität – die vor allem die Chips von Nvidia bieten 

  • Aber: Nicht jeder kann sich die Chips leisten und nicht jeder will auf einen Schlag sehr viel Geld für Chips ausgeben, die in einigen Monaten schon wieder überholt sein könnten 

  • Enter – Neocloud: Da kommen Neocloud-Unternehmen ins Spiel, die die Chips kaufen und dann ihre Rechenleistung an Unternehmen vermieten 

  • Beispiel: CoreWeave, die größte Neocloud-Firma, hat die Rechenleistung von 45k Nvidia-Chips im Angebot

  • Case in Point: Core Weave hat vor wenigen Tagen eine Kreditfazilität in Höhe von $650 Mio. abgeschlossen – das Geld kam unter anderem von JP Morgan und Goldman Sachs

Warum das wichtig ist: Weil Nvidia nicht nur der Hauptgeschäftspartner - sondern gleichzeitig einer der Hauptinvestoren vieler Neocloud-Unternehmen ist 🔁

  • Und damit ein Kreislauf entsteht: Nvidia ist bei den Neoclouds investiert und die Neoclouds kaufen Nvidia Chips ab, die sie hinterlegen, um noch mehr Chips mit geliehenem Geld zu kaufen – Nvidia selbst profitiert davon zweifach: Weil es Chips verkauft und damit den Wert der Neocloud-Unternehmen steigert 

  • Das Risiko: Der ganze Firmenwert der Neoclouds basiert auf den Chips und der Nachfrage von KI-Unternehmen – und bei $11 Mrd. ist das inzwischen selbst für große Geldgeber ein Risiko 🔥

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big bets

Ölkonzerne setzen auf KI: Adnoc plant ersten KI-Einsatz

Was ist passiert: Adnoc kündigt den Einsatz autonomer Agenten-KI in der Energieindustrie an - um die Suche nach Rohstoffen besser und kosteneffizienter zu machen

  • Adnoc 101: Adnoc steht für Abu Dhabi National Oil Company – you guessed it: der staatliche Ölkonzern der Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)

  • Und mit wem? Unterstützt wird das Projekt durch Partnerschaften mit Microsoft, G42 und AIQ 

Die Details: Die neue KI soll petabytegroße (entspricht etwa einer Million Gigabyte) Datensätze analysieren, autonom Verbesserungen identifizieren und so geologische Untersuchungen von Monaten auf Tage verkürzen

  • The Backdrop: Der steigende Energiebedarf von KI führt dazu, dass große Tech-Unternehmen mehr Strom benötigen (think: Google & Amazon kaufen Nuklearreaktoren)

  • On top: Haben gerade Tech-Konzerne ambitionierte Klimaziele – die für Ölkonzerne erst einmal schwer zu erreichen sind 🌱

  • Deshalb: Will Adnoc KI einerseits einsetzen, um die Rohstoff-Extrahierung besser & kosteneffizienter voranzutreiben – andererseits will der Konzern aber auch mehr auf Solar- & Windstrom setzen

Warum das wichtig ist: Weil die VAE vom Öl- zum KI-Schwergewicht werden wollen 👇

  • Einerseits: Führt der Weg dahin über die Einführung von KI in den eigenen Firmen – deshalb jetzt die KI-Agenten-Initiative

  • Andererseits: Soll (grüner) Strom als Kerngut der KI-Industrie dazukommen – da stehen die VAE aber noch am Anfang

Further Reading: Financial Times, Adnoc

3 top reads

  • KI-gestützte Internetsuchen: Fort- oder Rückschritt?

    🔎 Google und andere Tech-Player zeigen bei Internetsuchen zunehmend KI-generierte Zusammenfassungen an - aber Untersuchungen zeigen, dass ihre Ergebnisse alles andere als verlässlich und oft anfällig für Manipulationen sind. Deswegen fragt sich der Guardian: Können wir KI-Internetsuchen überhaupt trauen? (GUAR)

  • Schweizer Autor: Verfasst zusammen mit KI einen Roman

    🧠 Sein neues Buch “Täuschend echt” hat Charles Lewinsky gemeinsam mit KI geschrieben. Und die Neue Zürcher Zeitung fragt: Ist das die Zukunft der Literatur? (NZZ)

  • Berliner KI-Startup: Plato verkündet Series A

    🦿Die in Berlin ansässige KI-gestützte Automatisierungsplattform für Großhändler, hat den Abschluss einer €6-Mio.-Finanzierungsrunde bekannt gegeben. Die Runde wurde von Cherry Ventures angeführt, mit zusätzlicher Unterstützung durch die deutsche Regierung und namhafte Tech-Player wie Microsoft, SAP, NVIDIA, Celonis, Personio, Sennder und Forto. (EU-ST)

community corner

Cruncherin der Woche: Vielen Dank an Simon, der vergangene Woche die meisten Leser:innen auf den Markets Crunch aufmerksam gemacht hat (Share-the-Newsletter-Funktion ⬇️)

Umfrage der Woche: Sagt mal, weil uns letztens ein Leser mit “Grüezi” anschrieb - wo wohnt ihr eigentlich?

📊

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watchlist

insights 💡

  • Wharton AI Adoption Report: Bericht zeigt, dass wöchentliche Nutzung von generativer KI von 37% in 2023 auf 72% in 2024 gestiegen ist

  • KI-Regulierung in den USA: Herausfordernd, aber mit ersten Erfolgen (TC)

  • Physische Intelligenz: KI-Roboter mit immer besseren Fähigkeiten (NYT)

  • Problem? Viele Menschen nutzen OpenAI, ohne die Infos zu überprüfen (WIWO)

  • Google: Testet AI-Tool für Suchanzeigen (ADW)

tools 🔧

  • Gen3D Toolkit: 3D-Modelle generieren mit Shutterstock und Nvidia (SHUT)

  • Averi AI: KI-basierte Marketing-Management-Plattform (AV)

  • Claude: Jetzt auch als Windows und MacOS App (CLAU)

  • QuillMinds: KI-gestützte Lernplattform für Schüler und Lehrer (QUIL)

  • Aptitude: KI-basierte Kundenanalyse für Unternehmen (APT)

jobboard

🔥 Top Job: Blacklane, der Berliner Uber-Konkurrent mit Fokus auf’s Luxussegment (Cruncher wissen 🤝), sucht aktuell ein:e Senior Product Manager:in für das Dispatching Team. Location: Berlin oder Barcelona, Hauptsache Deutschland. Wir machen gerne die direkte Intro zum Hiring-Team.

📌 Gropyus: Head of Product, Berlin

📌 Aignostics: Data Scientist, Berlin

📌 EnBW Ventures: Investment Manager / Director, Karlsruhe

📌 EcoFlow: Business Development Manager, Remote

📌 Celonis: Senior Product Data Scientist, München

📌 Angel Invest: Analyst Climate Tech, Berlin

🎙️ ElevenLabs: Head of Performance Marketing, Berlin, London oder New York

*Liebe Arbeitgeber - sucht ihr smarte Young Professionals? Dann 📩 uns

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