💡, liebe Cruncher!
Und guten Morgen, Deutschland. Seit einer Woche kommen in rund 100 deutschen Städten (#wirfuerbio) Scanner, Sensoren und auch KI-Kameras zum Einsatz, um die Reinheit des Bio-Mülls zu überwachen.
Diese neuen KI-Kameras kosten bis zu 50 000 €/Stück – in Reutlingen hofft man, mit zusätzlichen Bußgeldern die Kosten zu decken. In Ulm wiederum wird die Biotonne bei Fehlverhalten digital gesperrt und erst nach tätiger Reue wieder freigeschaltet.
Also: Falls ihr wieder irgendwo (z.B. hier) lest, dass Deutschland derzeit einen gravierenden Standortnachteil hat, dann könnt ihr jetzt entgegnen – bei der Mülltrennung sind und bleiben wir Weltmeister.

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])
Before The Bell
Big Tech: €1,1 Mrd. Funding – Nscale schließt größte Series B Europas ab

Cool Moves: Milliarden für Europas digitale Eigenständigkeit – und jede Menge GPUs
Was ist passiert: Die britische AI-Infrastrukturfirma Nscale hat in einer rekordverdächtigen Series B €1,1 Mrd. eingesammelt – der größte Deal dieser Art in der europäischen Tech-Geschichte
Cool Cashflow: Angeführt von der norwegischen Industriegruppe Aker ASA fließt das Geld in den Aufbau von AI-Rechenzentren in Europa, den USA und dem Nahen Osten – Goldgräberstimmung mit Kühlsystemen statt Schaufeln
Hyperscaler Who? Nscale positioniert sich als "souveräne" Alternative zu US-Hyperscalern – für Unternehmen und Regierungen, die ihre Daten nicht über den Atlantik schicken wollen (oder dürfen)
Die Details: Nscale wurde erst 2023 aus einem australischen Bitcoin-Mining-Unternehmen ausgegründet und ist schon jetzt zum europäischen AI-Infrastruktur-Champion aufgestiegen – mit Bewertung im Milliarden-Bereich
Nscale 101: Das Unternehmen bietet die komplette vertikale Integration für AI-Infrastruktur – von Rechenzentren über Netzwerke bis zu Software und Services – und hat sich auf die Fahne geschrieben, Europas Antwort auf die US-Hyperscaler zu werden
GeForce of Nature: Nvidia-Chef Jensen Huang versprach letzte Woche bereits £500 Mio. und 300.000 AI-Chips für Nscale – ein transatlantisches Chipversprechen mit strategischem Unterbau
Fjord of the Rings: In Norwegen baut Nscale gemeinsam mit Aker und OpenAI bereits an "Stargate Norway" – mit dem Ziel, bis Ende 2026 100.000 Nvidia-GPUs zu installieren
Microsoft 🤝 Norwegen: Der Tech-Gigant hat mit dem Nscale-Aker-Joint-Venture einen $6,2-Mrd.-Vertrag über fünf Jahre für den Zugang zum Rechenzentrum in Narvik unterzeichnet – offenbar ist die nordische Kälte besser als die amerikanische Hitze
Eco-nomics: Nscale setzt auf strategisch platzierte Standorte mit günstiger erneuerbarer Energie – und verkauft diese Kostenvorteile direkt an die Kunden weiter (mit saftiger Marge, versteht sich)
Warum das wichtig ist: Europas Abhängigkeit von US-Cloud-Anbietern wird zunehmend als strategisches Risiko gesehen – Nscale könnte der erste echte europäische Player werden, der diese Lücke füllt
Zoom Out: Während Europa regulatorisch voranprescht, hinkt es bei der AI-Infrastruktur hinterher – Nscale könnte die Lücke zwischen DSGVO-Compliance und ChatGPT-Ambitionen schließen
Chipflation: Jensen Huangs Investment ist mehr als nur Kapital – es ist ein Versprechen, dass Europa im globalen Chip-Poker nicht leer ausgeht 🍿
Further Reading: Financial Times, Bloomberg, Nscale Pressemitteilung
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Big Bets: SAP und OpenAI basteln "deutsches" ChatGPT für Behörden

Von Papier zu Prompt: SAP und OpenAI wollen deutsche Behörden digitalisieren – der größte Umzug seit der Erfindung des Leitz-Ordners (Foto: IMAGO / photothek)
Was ist passiert: SAP $SAP ( ▲ 0.6% ) und OpenAI verkünden eine Partnerschaft für "OpenAI for Germany" – ein KI-Angebot speziell für deutsche Behörden, das 2026 starten und die strengen deutschen Datenschutzregeln einhalten soll
Cloud der Nation: Europas größter Softwarekonzern und das KI-Unternehmen aus San Francisco versprechen "vollständige Souveränität" – mit US-Software auf US-Chips in deutschen Rechenzentren
Papier zu Prompt: Die Lösung soll Millionen Behördenmitarbeitern helfen, "weniger Zeit für Papierkram und mehr Zeit für Menschen" zu haben – ein Versprechen, auf das deutsche Bürger seit der Erfindung des Faxgeräts hoffen
Die Details: 4.000 Grafikprozessoren (think: GPUs) klingen nach viel, sind aber verglichen mit den KI-Fabriken in den USA oder China bestenfalls eine Mittelstands-Lösung – während andere Nationen Rechenzentren mit 100.000+ GPUs bauen
SAP 101: Der Walldorfer Softwareriese ist mit seinen ERP-Systemen tief in der deutschen Wirtschaft verankert – und sucht händeringend nach Wachstumstreibern jenseits der klassischen Unternehmens-IT
Datenschutz-Detektive: Die Chefs von SAP, OpenAI und Microsoft $MSFT ( ▲ 0.87% ) loben die "souveräne" Lösung – drei CEOs, die plötzlich Datenschutz entdecken
🇺🇸 inside: "Vollständig souverän" bedeutet in diesem Fall: OpenAI aus San Francisco liefert die Technologie, Microsoft aus Redmond stellt die Azure-Cloud, Nvidia aus Santa Clara die Chips – aber die Server stehen in Deutschland (was ein Glück)
Warum das wichtig ist: Die Partnerschaft zeigt exemplarisch Deutschlands KI-Dilemma – große Ambitionen, strenge Regeln, aber technologisch abhängig von amerikanischen Tech-Giganten
DIN-Norm für KI: Das Projekt ist ein Paradebeispiel für den deutschen Ansatz: Erst Regeln definieren, dann schauen, was technisch möglich ist – während andere Länder erst bauen und später regulieren
Die Partnerschaft: Ist weniger ein Durchbruch als ein pragmatisches Eingeständnis – ohne US-Technologie geht es nicht, also verpackt man sie in datenschutzkonforme Hüllen
Further Reading: Financial Times, FAZ, Bloomberg
Top Reads
🧠 OpenAI hat mit GDPval eine neue Benchmark veröffentlicht, die zeigt, dass GPT-5 und Claude Opus 4.1 bereits in 40,6% bzw. 49% der Fälle besser oder gleichwertig wie menschliche Experten in 44 Berufen abschneiden. Der Test simuliert allerdings nur das Erstellen von Reports – nicht die komplexen Workflows echter Jobs – und soll künftig erweitert werden. (Deep Dive)
🖥️ CoreWeave $CRWV ( ▼ 4.99% ) erweitert seine Partnerschaft mit OpenAI um weitere $6,5 Mrd., womit sich der Gesamtwert ihrer Deals auf satte $22,4 Mrd. erhöht – Teil von OpenAIs gigantischem "Stargate"-Projekt, das auf 10 GW Rechenkapazität und Investitionen von bis zu $500 Mrd. abzielt. (Deep Dive)
⚖️ xAI, Elon Musks KI-Startup, verklagt OpenAI wegen angeblichem Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen und wirft dem ChatGPT-Entwickler vor, gezielt xAI-Mitarbeiter abzuwerben, um an vertrauliche Informationen über den Chatbot Grok zu gelangen. Die Klage ist Teil eines größeren Rechtsstreits zwischen Musk und seinem ehemaligen Unternehmen. (Deep Dive)
🤖 xAI hat einen Deal mit der US-Regierung abgeschlossen, der Elon Musks Grok-Chatbot für 42 Cent pro Organisation an Bundesbehörden bringt – deutlich günstiger als OpenAIs $1 pro Jahr für ChatGPT. Der Vertrag läuft bis März 2027 und umfasst die fortschrittlichsten Modelle Grok 4 und Grok 4 Fast, trotz anhaltender Kritik an faktisch falschen und politisch verzerrten Antworten des Systems. (Deep Dive)
💸 TSMC $TSM ( ▼ 1.19% ) setzt jetzt auf KI, um KI-Chips energieeffizienter zu gestalten – eine ironische Wendung im Kampf gegen den enormen Stromverbrauch. Der taiwanesische Chip-Gigant präsentierte eine Strategie, die den Bedarf von KI-Chips um das 10-fache reduzieren soll, während Software-Partner wie Cadence und Synopsys KI-Tools liefern, die in 5 Minuten Designprobleme lösen, für die menschliche Ingenieure zwei Tage brauchen. (Deep Dive)
🤝 Databricks schließt einen $100 Mio. Deal mit OpenAI, um dessen Modelle (inklusive GPT-5) in seine Datenplattform und den KI-Dienst Agent Bricks zu integrieren. Der mehrjährige Vertrag garantiert OpenAI die volle Summe unabhängig vom tatsächlichen Umsatz - eine riskante Wette für Databricks, die auf steigende Enterprise-Nachfrage nach KI-Tools setzt, die sicher auf Unternehmensdaten zugreifen können. (Deep Dive)
Masterclass Radar
Headlines
UN: Startet globalen KI-Dialog mit allen 193 Mitgliedsstaaten für inklusive Governance (Deep Dive)
Microsoft vereint seine bisher getrennten KI-Marktplätze für Geschäftskunden zu einem einzigen "Microsoft Marketplace" (Deep Dive)
Nvidia: Investiert Milliardensumme in OpenAI für KI-Entwicklung (Deep Dive)
TSMC: Nutzt KI-Software für energieeffizientere Chips mit 10x Leistung (Deep Dive)
Google: Macht öffentliche Daten per MCP Server für KI-Systeme zugänglich (Deep Dive)
xAI: Liefert Grok-Chatbot an US-Behörden für 42 Cent pro Organisation (Deep Dive)
Microsoft: Vereint KI-Marktplätze für Unternehmen in einem Angebot (Deep Dive)
Cohere: Erreicht €7 Mrd. Bewertung in neuer Finanzierungsrunde (Deep Dive)
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📌 Speedinvest: VC Associate, Berlin
📌 Giant Ventures: VC Analyst Program, London/New York City
📌 Partners Group: PE Associate, Zug
📌 Heliad AG: VC Intern, Frankfurt
📌 Starburst: VC Analyst Intern, München
📌 OpenOcean: VC Associate, London
📌 Nucleus Capital: Investment Manager, Berlin
📌 Hasso Plattner Institute: Tech Entrepreneur / VC Professional, Potsdam
📌 Greencode Ventures: Principal, Stockholm/Amsterdam/München/Essen
📌 Omio: Product Manager, Berlin
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