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#180: KI-Chatbots mit Persönlichkeit, Perplexity mit neuer Finanzierungsrunde

🎧, liebe Cruncher! 

Bis jetzt klangen KI-generierte Podcasts immer ein bisschen so, als wenn man in eine Blechbüchse sprechen würde. Mit Googles Podcast-Tool NotebookLM ist das (unserer Meinung nach) zum ersten Mal anders.

Aber vergewissert auch selbst: In diesem Podcast entdecken die NotebookLM-Stimmen, dass sie gar keine Menschen sind - und driften dann in eine existenzielle Krise ab.

Let’s go!

before the bell

*Stand: Vortag, 22 Uhr - was diese Zahlen bedeuten 📊

big tech

OpenAI, Anthropic, Google: Versuchen, ihren AI-Chatbots Persönlichkeit anzutrainieren

Was ist passiert: Unternehmen wie OpenAI, Google und Anthropic haben Teams aufgestellt, um das „Modellverhalten“ ihrer KI-Systeme zu verbessern

  • Heißt: Noch wirkt die (scheinbar) tiefe Beziehung zwischen Theodor Twombly (Joaquin Phoenix) und KI-Chatbot Samantha (Scarlett Johansson) aus dem Film Her wie eine Dystopie - aber ganz weit weg scheint sie auch nicht mehr zu sein 🫂

  • Remember: Schon allein deswegen, weil OpenAI einem seiner Chatbots Scarlett Johanssons Stimme verleihen wollte, bis Johansson protestierte

Die Details: OpenAI, Google und Anthropic arbeiten daran, die Persönlichkeit und das Verhalten ihrer KI-Modelle durch spezialisierte Teams zu verbessern - und gehen dabei unterschiedliche Wege

  • Google: Will, dass sein Gemini-Modell nur dann Meinungen äußert, wenn es explizit danach gefragt wird - und hat dahingehend das LLM-Training angepasst

  • OpenAI: Hat festgestellt, dass frühe Versionen von ChatGPT oft übervorsichtig, belehrend oder sogar nervig wirkten - deshalb hat das Team daran gearbeitet, die „nervigen“ Eigenschaften zu entfernen und die KI freundlich und hilfsbereit zu machen

  • Anthropic: Setzt zunehmend auf ein spezielles „Charaktertraining“, um LLM Claude klare Regeln und Anweisungen zu geben - das Modell führt dabei sogar Rollenspiele mit sich selbst durch, um seine Antworten mit den festgelegten Regeln zu vergleichen und sich weiterzuentwickeln

Warum das wichtig ist: Weil der Kampf um die Vorherrschaft im KI-Markt nicht allein entlang der technischen Fertigkeiten der LLMs entschieden wird - sondern auch durch das “Wie” der KI-Nutzer-Interaktionen

  • Referenz: Was wir damit konkret meinen, seht ihr hier - unsere Lieblings-Szene aus “Her”, in der Theodor Samantha “seine” Welt zeigt und Samantha darauf emotional intelligenter reagiert als die meisten Menschen

Further Reading: Financial Times, Guardian

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big bets

Perplexity: Zielt in neuer Finanzierungsrunde auf $8 Mrd.-Bewertung

Was ist passiert: Die KI-basierte Suchmaschine - bzw. selbsternannte “Antwortmaschine” - Perplexity AI befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen, um bis zu $1 Mrd. in einer neuen Finanzierungsrunde einzusammeln

Die Details: Dabei könnte die Bewertung des Unternehmens auf $8 Mrd. steigen – mehr als doppelt so viel wie bei der letzten Runde im Sommer 2023, als das Unternehmen mit $3 Mrd. bewertet wurde

  • By The Numbers: Perplexity verzeichnete im Juli 250 Mio. Suchanfragen, gegenüber 500 Mio. im gesamten Vorjahr - auch der Umsatz des Unternehmens wuchs stark (erwarteter ARR stieg von $5 Mio. im Januar auf $35 Mio. im August) 📈

  • Who’s Who? Zu den bisherigen Investoren zählen Nvidia, Amazon-Gründer Jeff Bezos sowie KI-Größen wie OpenAI-Mitgründer Andrej Karpathy und Metas Chief AI Scientist Yann LeCun

  • Bigger Picture: Die Perplexity-Runde reiht sich damit in die jüngsten großen KI-Investments in den USA ein - neben Branchen-Primus OpenAI ($6,6 Mrd.) vor allem Magic ($320 Mio.), Glean ($260 Mio.), und Hebbia ($130 Mio.)

Warum das wichtig ist: Weil das Suchgeschäft derzeit den radikalsten Wandel seit mehr als zwei Jahrzehnten durchläuft

  • Klumpenrisiko: Mit $48,5 Mrd. macht das Suchgeschäft mehr als die Hälfte des Umsatzes von Google-Mutter Alphabet aus

  • Disruption: Perplexity will das von Google eingeführte auktionsbasierte Anzeigensystem umgestalten - und Marken stattdessen “gesponserte” Fragen anbieten, auf die von den Werbetreibenden genehmigte KI-Antworten folgen

  • From CPC to CPM: Im Google-Modell bieten Werbekunden aktuell für Klicks (CPC = Cost per Click), im Perplexity-Modell würden sie für Reichweite bezahlen (CPM = Cost per Thousand Impressions) - und könnte damit nach Analysen von eMarketer deutlich günstiger wegkommen als bei Googles Klick-Auktionen

3 top reads

  • Demis Hassabis von DeepMind: Nobelpreis-Verleihung als “Wendepunkt” für KI

    🤖 Demis Hassabis, der Kopf hinter Google DeepMind, sieht die Verleihung des Nobelpreises als historischen Moment für die Anerkennung von KI. „Vielleicht ist es ein Wendepunkt für die KI, dass sie jetzt reif genug und so weit fortgeschritten ist, dass sie wirklich bei wissenschaftlichen Entdeckungen helfen kann“, sagte Hassabis dem US-Medium AXIOS. (AX)

  • Trump-Sieg: Könnte unregulierte (think: gefährlich) KI entfesseln

    🤡 Ein möglicher Wahlsieg Donald Trumps könnte die bestehenden KI-Sicherheitsvorkehrungen in den USA aufheben. Trump plant, die von Präsident Biden eingeführten Vorschriften zur Überwachung von KI-Entwicklungen abzuschaffen - und Kritiker befürchten, dass dies die Sicherheit und Zuverlässigkeit von KI-Modellen stark beeinträchtigen könnte. (WIR)

  • Mithilfe von KI: Zehntausende neue RNA-Viren entdeckt

    🦠 Fachleute sind sich sicher: Den Großteil der existierenden Viren kennen wir noch nicht. Jetzt haben sie Hinweise auf Tausende Arten entdeckt, die noch nie vorher beschrieben wurden. (TAG)

community corner

Cruncherin der Woche: Vielen Dank an Alina, die vergangene Woche die meisten Leser:innen auf den Markets Crunch aufmerksam gemacht hat (Share-the-Newsletter-Funktion ⬇️)

Umfrage der Woche: Weil wir gerade einen täglichen morningcrunch-Podcast planen - würdet ihr den Podcast auch hören, wenn die Stimmen KI-generiert wären (keine Sorge: Inhalte wären komplett menschengemacht und -geprüft, geht nur um das Einsprechen)?

📊

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watchlist

insights 💡

  • Atomkraft + KI: Die Doppel-Dystopie? (TAZ)

  • Volker Wissing: Verkehrsminister will Deutschland zu “führendem KI-Land” machen (ZON)

  • Bitkom-Studie: Unternehmen bevorzugen KI “made in Germany” (ABS)

  • Chip-Industrie: Kluft zwischen KI-Gewinnern und anderen wächst (BBG)

  • DeepMind-Benchmark: Zeigt Grenzen von KI-Modellen bei langen Kontexten auf (VB)

  • Wikipedia-Editoren: Hohe Arbeitsbelastung durch KI-generierte Inhalte (TC)

tools 🔧

  • Uber: Plant OpenAI-gestützten KI-Assistenten für Fahrer (TC)

  • Perplexity: Führt “Internal Knowledge Search” und “Spaces” ein (PPX)

  • Midjourney: Plant, jedem im Web die Bearbeitung von Bildern zu ermöglichen (TC)

  • KI-Detektoren: Oft fehlerhaft - und mit ungerechtfertigten Betrugsvorwürfen gegen Studenten (BBG)

  • Adobe-Projekt SuperSonic: KI-gestützte Soundeffekte (TC)

jobboard

📌 Bolt: Deutschlandchef:in, Berlin, München, Frankfurt

📌 Project A: Senior Digital Consultant, Berlin

📌 Netflix: Manager Brand Partnerships, Berlin

📌 Amazon: Partner Manager, Berlin

📌 DeepL: Product Marketing Manager, Köln

📌 AI.Fund: Investment Manager, Hamburg

☕️ Lap Coffee: Chief of Staff, Berlin

📌 Female Founders: Senior Event Manager, Berlin

📌 Just Eat: Senior Product Manager, Berlin

*Liebe Arbeitgeber - sucht ihr smarte Young Professionals? Dann 📩 uns

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