🍷, liebe Cruncher!
Wir reden hier ständig über KI, die Aktienkurse analysiert, Arbeitsplätze bedroht oder das Ende der Menschheit einläutet – aber endlich, endlich wird diese Technologie mal für die wirklich wichtigen Dinge eingesetzt: genau, Wein und Käse.
In Heilbronn hat ein junges Gründer-Duo den weltweit ersten KI-Sommelier vorgestellt – statt sich durch kryptische Etiketten und verschwurbelte Weinbeschreibungen à la „Noten von frischer Quitte auf einem Nebelkissen“ zu quälen, reicht jetzt ein QR-Code und eine Frage: „Was passt zum Bœuf Bourguignon?“ – und zack, die Antwort kommt direkt aufs Handy (natürlich nur ein Domaine Jamet Cote Rotie La Landonne)
Zoom Out: Für die Region ist das mehr als ein Gimmick: Heilbronn inszeniert sich als KI-Metropole – nun auch mit einer Anwendung, die mehr Lebensfreude versprüht als jeder Excel-Bot jemals könnte.

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])
Before The Bell
Big Tech: Rolling Stone-Eigentümer verklagt Google wegen KI-Zusammenfassungen

Penske-Media-CEO Jay Penske: Zielt auf Google und die KI-Zusammenfassungen (Foto: IMAGO / Panoramic by PsnewZ)
Was ist passiert: Google $GOOG ( ▼ 0.93% ) sieht sich einer neuen Klage gegenüber – der Vorwurf: illegale Nutzung von Verlagsinhalten für KI-Zusammenfassungen, die das Geschäftsmodell der Publisher schädigen
High Sue-ciety: Die Klage kommt von der Penske Media Corporation (PMC), die Branchenpublikationen wie Rolling Stone, Billboard, Variety & Co. besitzt
Court Premiere: Während andere Verlage bereits KI-Unternehmen wegen ähnlicher Urheberrechtsbedenken verklagt haben, ist Penskes Klage die erste, die speziell Googles KI-Zusammenfassungen ins Visier nimmt
Die Details: Seit dem Start seiner KI-Übersichten im letzten Jahr steht Google in der Kritik, die Geschäftsmodelle derselben Verlage zu gefährden, auf die es angewiesen ist, um die Inhalte für KI-Zusammenfassungen zu liefern
Media Mission: Penske-Media-CEO Jay Penske betont seine Verantwortung, den Journalismus von PMC als Wahrheitsquelle zu schützen und aktiv die Integrität digitaler Medien zu wahren
Clickrupt: Penske meldet deutliche Rückgänge bei Klicks aus Google-Suchen (think: Nutzer lesen Zusammenfassungen statt Originalseiten) – was Werbeeinnahmen schmälert und Abos wie Affiliate-Umsätze bedroht
Traffic Jam: Die Klage argumentiert, dass Google den grundlegenden Deal des offenen, kommerziellen Webs – Zugang gegen Traffic – einseitig verändert habe
Innocent by Search: Google kontert, dass KI-Übersichten die Suche hilfreicher machen und neue Wege eröffnen, Inhalte zu finden – und bei täglich Milliarden Klicks den Traffic breiter verteilen
Warum das wichtig ist: Der Fall könnte wegweisend für die Zukunft des Mediengeschäfts im KI-Zeitalter sein – und trifft Google in einer kritischen Phase
Case Closed: Google entging kürzlich einer kartellrechtlichen Zerschlagung – obwohl das Unternehmen sein Suchmonopol illegal aufrechterhielt, verzichtete der Richter auch angesichts des wachsenden KI-Wettbewerbs auf eine Aufspaltung
Brussels Calling: Auch in Europa steht Google wegen seiner KI-Overviews im Fokus einer Kartellbeschwerde – der Konflikt zwischen Suchmaschinen und Publishern droht also global zu eskalieren 🤼♂️
Further Reading: TechCrunch, Handelsblatt, WSJ, morningcrunch
Big Bets: Nvidia gibt CoreWeave $6,3-Mrd.-Blankoscheck für Cloud-Kapazitäten

CoreWeave-CEO Michael Intrator: Spielt um Milliarden und Marktanteile (Foto: IMAGO / Anadolu Agency)
Was ist passiert: Der KI-Infrastrukturanbieter CoreWeave $CRWV ( ▲ 6.7% ) hat einen Vertrag mit Nvidia $NVDA ( ▲ 3.93% ) über $6,3 Mrd. offengelegt – der Chipgigant verpflichtet sich, bis 2032 ungenutzte Cloud-Kapazitäten zu kaufen
Compute Cushion: Die Vereinbarung garantiert CoreWeave eine Mindestauslastung seiner teuren KI-Rechenzentren – während Nvidia sich Zugriff auf Cloud-Ressourcen sichert, ohne eigene Datenzentren bauen zu müssen
Der Deal: Funktioniert wie eine Versicherungspolice: Findet CoreWeave keine Kunden für seine KI-Rechenleistung, springt Nvidia als Abnehmer ein – ein Arrangement, das beiden Seiten hilft, aber vor allem CoreWeave-Investoren beruhigt
Die Details: Die Vereinbarung baut auf der bestehenden Partnerschaft zwischen den Unternehmen auf und läuft bis April 2032 – ein ungewöhnlich langer Zeitraum in der schnelllebigen Tech-Branche
CoreWeave 101: Das erst 2017 gegründete Unternehmen hat sich vom Krypto-Mining-Startup zum KI-Cloud-Provider entwickelt und ging im März 2025 an die Börse – mit Nvidia als strategischem Investor im Rücken
All-In on GPUs: Die Vereinbarung verpflichtet Nvidia, jede unverkaufte Cloud-Kapazität zu übernehmen – ein cleverer Schachzug in einer Zeit, in der KI-Rechenleistung knapp ist, aber niemand genau weiß, wie lange der Boom anhält
Blind Bet: Die Offenlegung erfolgte in einem regulatorischen Filing, enthält aber keine Angaben zu Preisen, Mengen oder Auslastungsschwellen – was Raum für Spekulationen über die tatsächlichen Konditionen lässt
☁️ with Chains: Nvidia sichert sich Zugang zu dringend benötigter Rechenleistung für seine eigenen KI-Modelle und Kunden, während CoreWeave seine Finanzierung absichert – und sich noch abhängiger macht
Warum das wichtig ist: Der Deal zeigt, wie Nvidia seine Dominanz im KI-Ökosystem ausbaut – nicht nur als Chiphersteller, sondern zunehmend als vertikal integrierter Player, der die gesamte KI-Wertschöpfungskette kontrolliert
Nvidia 🤝 Power: Nvidia entwickelt sich vom reinen Chiplieferanten zum Orchestrator des gesamten KI-Ökosystems – mit Investitionen in Startups, Cloud-Kapazitäten und Software, die die Hardware-Dominanz verstärken
Hype Hedge: In einer Zeit, in der KI-Startups Milliarden in Hardware investieren, bietet der Deal einen Einblick in die Absicherungsstrategien der Branche – falls die KI-Blase platzt, hat CoreWeave zumindest einen zahlungskräftigen Abnehmer
Top Reads
🚢 Die Schifffahrtsindustrie setzt auf KI im Kampf gegen die steigende Zahl von Containerbränden, die 2024 ein 10-Jahres-Hoch erreicht haben. Ein neues KI-Tool des World Shipping Council wird Millionen von Buchungen in Echtzeit scannen, um falsch deklarierte Gefahrgüter zu erkennen – die Hauptursache für Brände auf See. Der Trend zu größeren Schiffen und die wachsende Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien verschärfen das Problem zusätzlich. (Deep Dive)
🔮 Oxford Quantum Circuits hat den ersten Quantencomputer New Yorks in einem Digital Realty-Datencenter in Manhattan installiert und verspricht, dass das System „tausende Quantenoperationen ausführen kann". CEO Gerald Mullally schätzt die Investitionskosten auf mehrere $10 Mio. über 3–5 Jahre – das Unternehmen plant, den Computer bis 2028 zu einem leistungsstärkeren System aufzurüsten. (Deep Dive)
🫧 OpenAI-Boardchef Bret Taylor vermutet, dass wir uns in einer KI-Blase befinden – findet das aber völlig in Ordnung. Der gleichzeitige CEO des KI-Startups Sierra vergleicht die aktuelle Situation mit der Dotcom-Blase der späten 90er und prophezeit, dass „viele Leute eine Menge Geld verlieren werden", während KI gleichzeitig die Wirtschaft transformieren und enormen Wert schaffen wird. (Deep Dive)
🙏 Religiöse Chatbots erleben einen Boom mit Apps wie Bible Chat (>30 Mio. Downloads) und Hallow, das letztes Jahr sogar die Spitze des Apple App Stores erklomm. Während Rabbi Jonathan Roman in den KI-Helfern eine "Brücke zum Glauben" für kirchenferne Generationen sieht, warnt Religionsforscherin Heidi Campbell vor den Gefahren: Die Bots würden lediglich könnten durch ihre validierenden Algorithmen sogar Verschwörungstheorien verstärken. (Deep Dive)
Headlines
Invesco: Sagt, dass KI-Hype Rezessionssignale im Markt verdecke (Deep Dive)
KI-Startups: Sehen Foundation Models zunehmend als austauschbare Ware (Deep Dive)
Anthropic: Firmen nutzen KI-Software Claude zu 77 % für Automatisierung (Deep Dive)
Auterion: Entwickelt KI-Drohnenschwarm-Software für Kampfeinsätze (Deep Dive)
Nordkoreanische Hacker: Nutzten ChatGPT zur Erstellung gefälschter Militär-IDs (Deep Dive)
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