💔, liebe Cruncher!
Dot wollte der perfekte KI-Lebenspartner sein – immer verfügbar, kein Drama, keine Schwiegereltern.
Nach nur einem Jahr geht die App trotzdem offline.
Das Startup sollte Einsamkeit mit Algorithmen bekämpfen – stattdessen hinterlässt es nun jede Menge gebrochene Herzen und eine Frage: Wie nachhaltig ist der Hype um digitale Beziehungen wirklich?

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])
Before The Bell
Big Tech: Microsoft 🤝 Nebius – $20 Mrd. für KI-Rechenpower

Nebius-CEO Arkady Volozh: Baut aus den Trümmern von Yandex einen globalen Cloud-Player (Foto: IMAGO / ITAR-TASS)
Was ist passiert: Microsoft $MSFT ( ▲ 0.2% ) schließt einen Fünfjahresvertrag mit dem niederländischen KI-Infrastrukturanbieter Nebius $NBIS ( ▼ 1.85% ) über Rechenleistung im Wert von bis zu $20 Mrd.
Zoom in: Microsoft kämpft seit Monaten mit chronischem GPU-Mangel und greift für Nebius nun tief in die Tasche
From Moscow with Cloud: Nebius entstand 2023 aus der Abspaltung der internationalen Geschäfte des russischen Internet-Konzerns Yandex $YNDX ( ▼ 2.18% ) und liefert die begehrte Rechenpower aus seinem neuen Rechenzentrum in New Jersey – geografisch und geopolitisch weit genug von Moskau entfernt
Die Details: Der Deal katapultiert Nebius in die Liga der wichtigsten KI-Infrastrukturanbieter (think: die Nebius-Aktie schoss nach Bekanntgabe um +47 % nach oben) – offenbar hat die Wall Street den Wert von Grafikchips als neue Goldreserve endgültig verstanden
Nebius 101: Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz seit der Russlands Ukraine-Invasion in Amsterdam – mit Investoren wie Nvidia $NVDA ( ▲ 0.15% ) und Accel Partners im Rücken
Finanzierung on the fly: Nebius will den Bau des Rechenzentrums und den Kauf der teuren Nvidia-Chips mit Cashflow aus dem Microsoft-Deal finanzieren – und zusätzlich Schulden aufnehmen, die durch den Vertrag besichert sind
GPU-Goldrausch: Nebius reiht sich ein in die kleine Gruppe der "Neoclouds" wie CoreWeave $CRWV ( ▲ 0.62% ), die mit ihrem GPU-Bestand zum begehrten Asset im KI-Goldrausch geworden sind – CoreWeave hat bereits Kredite von +$12 Mrd. gegen seine Chips und Serviceverträge aufgenommen
Warum das wichtig ist: Microsoft hat die jährlichen Kapitalausgaben für KI auf $120 Mrd. hochgeschraubt – fast 4x so viel wie 2023, und trotzdem reicht es nicht für den eigenen Bedarf und die Versorgung von OpenAI
Chip Currency: GPUs sind zum knappsten Gut der Tech-Branche geworden – wer sie hat, kann lukrative Mietverträge abschließen und diese als Sicherheit für weitere Finanzierungen nutzen
🇷🇺 raus, Microsoft rein: Für Nebius-CEO Arkady Volozh ist der Deal ein Befreiungsschlag – nach dem komplizierten Exit aus Russland und dem $5,4-Mrd.-Verkauf des russischen Kerngeschäfts beweist er, dass westliche Tech-Giganten bereit sind, mit dem Yandex-Nachfolger Geschäfte zu machen
Further Reading: Financial Times, Bloomberg
Big Bets: Bye-bye Booking? KI-Agenten hebeln $1,6-Bio.-Reisemarkt aus

Booking & Co. im Visier: KI-Agenten könnten den Zwischenhändler bald überflüssig machen (Foto: IMAGO / YAY Images)
Was ist passiert: Online-Reiseriesen wie Booking.com $BKNG ( ▲ 0.78% ), Expedia $EXPE ( ▲ 1.42% ) und Airbnb $AIRBNB ( 0.0% ) rüsten sich gegen die aufkommende Bedrohung durch KI-Agenten, die Kunden künftig direkt mit Hotels und Airlines verbinden könnten
OpenAI statt OTA: Die großen Buchungsplattformen schließen Partnerschaften mit OpenAI & Co. – weil autonome KI-Bots drohen, ihre 15-20 % Vermittlungsgebühren zu umgehen und sich direkt zum Hotelier durchzuklicken
Die Details: Die KI-Agenten von Anthropic, OpenAI und Google $GOOG ( ▲ 0.23% ) können bereits selbstständig im Browser navigieren und könnten bald komplexe Reisebuchungen ohne Zwischenhändler abwickeln
OTA 101: Online Travel Agencies (OTAs) wie Booking.com dominieren seit Jahren den digitalen Reisemarkt – ihr Geschäftsmodell basiert auf satten Provisionen für die Vermittlung von Hotels, Flügen und Mietwagen (und darauf, dass Kunden den direkten Weg scheuen)
Scrape Escape: Expedia-CMO Jochen Koedijk setzt auf die hauseigenen Nutzerdaten als Verteidigungslinie – "Wir wissen, was unsere Reisenden wollen und was verkauft" – zumindest solange die Scraper nicht alles abgreifen
AgentBnb: CEO Brian Chesky kündigt für 2026 ein personalisiertes und agentisches Airbnb an – das nicht nur erklärt, wie man storniert, sondern gleich weiß, welche Buchung gemeint ist und sie selbstständig löscht
Warum das wichtig ist: Der Kampf zwischen KI-Agenten und Reiseplattformen ist ein Paradebeispiel für die Disruption von Zwischenhändlern – und zeigt, wie schnell scheinbar unangreifbare digitale Monopole ins Wanken geraten können
Marge frei Haus? Für die Hotelbranche könnte die KI-Revolution eine Befreiung bedeuten – 15-20 % mehr Marge oder bessere Zimmer für Kunden statt Provisionen an Silicon Valley
Service Showdown: Die Plattformen setzen auf ihre Infrastruktur und Erfahrung im Kundenservice – doch genau hier könnten KI-Agenten mit 24/7-Verfügbarkeit und personalisierten Empfehlungen bald überlegen sein
Further Reading: Financial Times, Business Insider
Top Reads
🎙️ Qwen3-ASR-Flash, Alibabas $BABA ( ▲ 8.43% ) neues KI-Spracherkennungsmodell, lässt die Konkurrenz bei Transkriptionsgenauigkeit alt aussehen. Mit Fehlerraten von nur 3,97% für Standardchinesisch und 3,81% für Englisch deklassiert es Gemini-2.5-Pro und GPT4o-Transcribe deutlich – besonders beeindruckend ist die Lyrik-Erkennung mit nur 4,51% Fehlerrate, während die Konkurrenz bei Musik-Transkription mit bis zu 58,59% Fehlerrate herumstolpert. Das auf Qwen3-Omni basierende System beherrscht 11 Sprachen samt Dialekten. (Deep Dive)
🧠 Nvidia $NVDA ( ▲ 0.15% ) kündigt mit dem Rubin CPX einen neuen GPU-Chip für 2026 an, der speziell für KI-Modelle mit Kontextfenstern von über 1 Mio. Tokens optimiert ist. Der Chip soll als Teil einer "disaggregated inference"-Infrastruktur bessere Performance bei rechenintensiven Aufgaben wie Videogenerierung oder Softwareentwicklung liefern – während Nvidia weiter Rekordgewinne einfährt (think: $41,1 Mrd. allein im letzten Quartal im Datencenter-Segment). (Deep Dive)
🤖 Anthropic hat am Dienstag die Erweiterung der Claude-Funktionalitäten bekanntgegeben, die nun über Konversationen hinausgehen. Der KI-Assistent kann dabei mit hochgeladenen Daten arbeiten, Informationen recherchieren oder Dateien komplett von Grund auf neu erstellen. (Deep Dive)
🏗️ EcoDataCenter hat sich €600 Mio. an Fremdkapital gesichert, um seine schwedischen KI-Rechenzentren auszubauen – finanziert durch Deutsche Bank Private Credit, die das Geld später an andere Investoren weiterverkaufen wird. Das Unternehmen, das CoreWeave $CRWV ( ▲ 0.62% ) und BMW $BMWYY ( 0.0% ) zu seinen Kunden zählt, will damit bis 2027 seinen Standort in Falun fertigstellen (68 MW) und in Borlange ein viermal größeres Zentrum (bis zu 400 MW) errichten. (Deep Dive)
Headlines
Chinesische KI-Modelle: Erobern Coding-Markt mit Preisvorteil und Top-Leistung (Deep Dive)
Databricks: Prognostiziert €4 Mrd. Jahresumsatz durch steigende KI-Nachfrage (Deep Dive)
Apple: Verschiebt verbesserte Siri-Version auf 2026 trotz KI-Offensive (Deep Dive)
Trump-EPA: Will Genehmigungsverfahren für KI-Infrastruktur beschleunigen (Deep Dive)
Nuclearn: Sammelt €10,5 Mio. für KI-Tools in der Atomindustrie (Deep Dive)
Google: Erweitert KI-Suche auf fünf neue Sprachen nach sechsmonatiger Englisch-Phase (Deep Dive)
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