🚀, liebe Cruncher!

Heute startet Europas stärkster Supercomputer Jupiter in Jülich – ausgestattet mit 24.000 Nvidia-Chips und fünfmal schneller als das bisherige EU-Flaggschiff. Kostenpunkt: €500 Mio. – also etwa zwei BER-Terminals oder eine halbe Elbphilharmonie.

Kanzler Merz & weitere Politiker feierten den Rechner gestern als Symbol für technologische Souveränität. Wir hoffen nur, dass Jupiter nicht zuerst berechnet, wie groß der KI-Rückstand zu den USA wirklich ist.

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])

Before The Bell

Big Tech: Apple plant KI-Suchmaschine für Siri – und nutzt dafür Google

Apple sucht nach Antworten – bei Google (Foto: IMAGO / CFOTO)

Was ist passiert: Apple $AAPL ( ▼ 0.04% ) arbeitet an einer KI-gestützten Websuche namens World Knowledge Answers, die 2026 in Siri integriert werden soll – und verhandelt mit Google $GOOG ( ▲ 1.08% ) über die Nutzung von dessen Gemini-Modell

  • Search-as-a-Service: Der iPhone-Hersteller hat diese Woche eine "formelle Vereinbarung" mit Google geschlossen, um dessen KI-Modell für Siris Zusammenfassungen zu testen

  • Siri 2.0: Die neue Funktion soll Informationen aus dem Web durchsuchen, KI-generierte Zusammenfassungen erstellen und mit Text, Fotos, Videos und Points of Interest anreichern – ein direkter Angriff auf OpenAI und Perplexity, aber mit fremder Technologie

  • Late to the Party: Apple will die Technologie nicht nur in Siri, sondern perspektivisch auch in Safari und der iPhone-Spotlight-Suche einsetzen – ein weiterer Versuch, den verpassten KI-Anschluss durch aggressive Integration wettzumachen

Die Details: Apple kämpft mit einem klassischen Silicon-Valley-Dilemma: Eigene KI-Modelle entwickeln oder fremde Technologie lizenzieren – und hat sich offenbar für den pragmatischen Mittelweg entschieden

  • Apple 101: Der Tech-Gigant hat seine lang erwartete Siri-Überarbeitung auf 2026 verschoben und steht unter massivem Druck, im KI-Wettlauf aufzuholen – während Konkurrenten wie OpenAI, Google und Anthropic bereits fortschrittliche KI-Assistenten anbieten

  • Siri Trinity: Die neue Siri soll mit einem "Planner" für die Interpretation von Sprach- oder Textbefehlen, einem Suchsystem für Nutzer- und Webdaten sowie einem Zusammenfasser arbeiten – wobei Apple für mindestens eine dieser Komponenten externe Hilfe benötigt

  • Modell Mashup: Während Apple für die Nutzerdatensuche eigene KI-Modelle verwenden will, testet das Unternehmen für die Planungsfunktion sowohl Anthropics Claude als auch Googles Gemini

  • Spotlight Attack: Die iPhone-Suche, die bisher nur grundlegende Informationen zu populären Themen liefert, soll durch KI-Unterstützung zu einer vollwertigen Suchmaschine aufgewertet werden – und damit Googles $20-Mrd.-Deal als Standard-Suchmaschine auf Apple-Geräten unterwandern

Warum das wichtig ist: Apple riskiert, in eine strategische Abhängigkeit von Google oder Anthropic zu geraten – ausgerechnet bei einer Schlüsseltechnologie, die das Nutzererlebnis auf allen Apple-Geräten prägen wird

  • Mind the Gap: Der Konzern, der sonst für seine Geduld und Perfektionismus bekannt ist, muss nun unter Hochdruck liefern – und greift dabei auf fremde Technologie zurück, statt auf die eigene "Apple Intelligence" zu warten

  • iOweYou: Der Suchmaschinenriese kassiert nicht nur weiterhin Milliarden für den Default-Status auf Apple-Geräten, sondern könnte nun auch noch seine KI-Modelle an Apple lizenzieren – ein Coup, der Googles Position im KI-Wettlauf weiter stärkt

Further Reading: Bloomberg, The Verge, TechCrunch

Big Bets: Mistral AI sammelt €2 Mrd. ein – wertvollstes europäisches KI-Unternehmen mit €14-Mrd.-Bewertung

Mistral AI-CEO und Co-Founder Arthur Mensch: Baut Europas Antwort auf OpenAI (Foto: IMAGO / ABACAPRESS)

Was ist passiert: Das französische KI-Startup Mistral AI steht kurz vor dem Abschluss einer €2-Mrd.-Finanzierungsrunde bei einer Bewertung von $14 Mrd.

  • Französische Finesse: Mistral positioniert sich als europäischer OpenAI-Herausforderer mit Le Chat, einem auf europäische Nutzer zugeschnittenen KI-Assistenten – und einem Bewertungssprung von €5,8 Mrd. auf €14 Mrd. in nur drei Monaten

  • Eurovision AI: Das 2023 von Ex-DeepMind- und Meta-Forschern gegründete Startup sichert sich seinen Platz als wertvollstes europäisches KI-Unternehmen – und als Souveränitätsversprechen für den Kontinent

Die Details: Mistral verfolgt eine Doppelstrategie aus Open-Source-Modellen und kommerziellen Plattformen – und hat dabei offenbar die richtigen Knöpfe bei europäischen Entscheidern gedrückt

  • Mistral 101: Das von Arthur Mensch, Timothée Lacroix und Guillaume Lample vor nur 2 Jahren gegründete Unternehmen entwickelt sowohl Open-Source-Sprachmodelle wie Mixtral 8x22B als auch kommerzielle KI-Dienste

  • Pitchdeck Promises: CEO Mensch berichtet von einer Verdreifachung der Umsätze im Q1 – mit Aussicht auf Vervierfachung bis Jahresende und erstmaligem Überschreiten der $100-Mio.-Marke

  • Vive la Validation: Zu den Kunden zählen neben CMA CGM, Stellantis und Axa auch das französische Verteidigungsministerium – nichts schreit "vertrauenswürdig" wie ein Militärvertrag mit dem Staat

  • Silicon Versailles: Neben Eigenkapital verhandelt Mistral auch über "mehrere hundert Millionen Euro" Fremdkapital für ein eigenes Rechenzentrum in Frankreich

Warum das wichtig ist: Mistrals Erfolg basiert auf der Kombination aus Open-Source-Strategie und europäischen Werten – ein Ansatz, der bei heimischen Großkunden verfängt, die ihre Daten lieber nicht in kalifornischen Rechenzentren sehen wollen

  • Open Source, Closed Borders: Mehrere Kunden haben laut Insidern Deals im Wert von jeweils über $100 Mio. abgeschlossen – darunter auffällig viele staatliche oder staatsnahe Institutionen, die offenbar bereit sind, für digitale Souveränität einen Aufpreis zu zahlen

Further Reading: Bloomberg, Handelsblatt

Top Reads

🤖 DeepSeek arbeitet an einem KI-Agenten, der noch in diesem Jahr OpenAI und Co. Konkurrenz machen soll. Das chinesische Startup, das im Januar mit seinem R1-Modell für Aufsehen sorgte, will sein neues System mit der Fähigkeit ausstatten, komplexe Aufgaben eigenständig auszuführen und aus früheren Aktionen zu lernen – während die Tech-Giganten aus den USA bereits ihre eigenen Agenten-Lösungen auf den Markt gebracht haben. (Deep Dive)

🤝 CoreWeave $CRWV ( ▲ 1.84% ) erweitert sein KI-Imperium und übernimmt das Y Combinator-Startup OpenPipe, einen Spezialisten für Reinforcement Learning bei KI-Agenten. Der Cloud-Server-Anbieter will damit seine Plattform für Entwickler ausbauen, die maßgeschneiderte KI-Systeme für Unternehmen entwickeln. Die finanziellen Details des Deals (OpenPipe sammelte im März noch $6,7 Mio. Seed-Funding ein) bleiben unter Verschluss. (Deep Dive)

🚀 Lambda, der KI-Infrastrukturanbieter für On-Demand-GPUs, bereitet sich offenbar auf einen Börsengang vor und hat laut The Information bereits Morgan Stanley $MS ( ▼ 1.62% ), J.P. Morgan $JPM ( ▼ 3.11% ) und Citi $C ( ▼ 1.73% ) als Banken engagiert. Das mit über $1,7 Mrd. finanzierte Unternehmen, das erst im Februar eine $480 Mio. Series D abschloss, könnte bereits in der ersten Hälfte 2026 an die Börse gehen – und damit dem Hauptkonkurrenten CoreWeave folgen, der den Sprung bereits im März wagte. (Deep Dive)

Headlines

  • DeepL: Deutsches Start-up launcht KI-Agenten, der automatisch und unabhängig arbeitet (Deep Dive)

  • NY Fed: Stellt trotz steigender KI-Nutzung nur geringe Jobauswirkungen fest (Deep Dive)

  • ServiceNow: Bietet US-Behörden bis zu 70 % Rabatt auf KI-Software (Deep Dive)

  • xAI: CFO Liberatore verlässt Musks KI-Startup nach nur drei Monaten (Deep Dive)

  • Google: Bringt KI-Videomodell Veo 3 in Photos-App für US-Nutzer (Deep Dive)

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📌 Proxima Fusion: Chief of Staff, München

📌 Monzo Bank: Lead Product Manager Recommendations, London

📌 Almedia: Principal Product Manager, Berlin

📌 HV Capital: VC Analyst Deeptech, Berlin/London/München

📌 Alstin Capital: VC Analyst, München

📌 UVC Partners: VC Analyst Intern, München

📌 Miss Moneypenny Technologies: Chief of Staff, Berlin

📌 NeoPulse: Founder Associate Working Student, München

📌 atmio: Chief of Staff Working Student, München/Hamburg

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