👋, liebe Cruncher!
Studiert ihr gerade Medizin oder Jura?
Dann verschwendet ihr vielleicht eure Zeit – sagt zumindest Jad Tarifi. Der hat mal Googles erstes genAI-Team geleitet und glaubt, dass vor allem Juristen vom Jobkiller KI betroffen sein werden.
Wir sagen: Radiologen doch hoffentlich auch – Patienten durch den CT schieben und danach zu einem richtigen Arzt schicken, klingt für uns eh nach einem überholten Modell.

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])
Before The Bell
Big Tech: Sehen, scannen, shoppen – Amazon Lens Live macht die Realität zum Katalog

Amazon-CEO Jeff Bezos: Will, dass dein Smartphone weiß, was du kaufen willst, bevor du es weißt (Foto: IMAGO / UPI Photo)
Was ist passiert: Amazon $AMZN ( ▼ 1.42% ) hat mit Lens Live ein KI-gestütztes Shopping-Tool vorgestellt, das die Kamera des Smartphones nutzt, um Objekte in der realen Welt zu scannen und sofort passende Produkte im Amazon-Katalog zu finden
Scan & Shop: Die iOS-App-Funktion scannt in Echtzeit alles, was die Smartphone-Kamera erfasst – vom Sofa im Café bis zur Handtasche im Meeting – und serviert passende Amazon-Alternativen in einem Swipe-Karussell
Rufus Inside: Die Integration von Amazons KI-Assistent Rufus soll Impulskäufe mit Produktzusammenfassungen und vorformulierten Fragen beschleunigen – damit auch der letzte Gedanke an Preisvergleiche im Dopamin-Rausch untergeht
Vom Bild zum Buy: Nach dem visuellen Scannen können Nutzer Produkte direkt in den Warenkorb legen oder auf die Wunschliste setzen – der One-Click-Kauf wird zum Zero-Thought-Purchase
Die Details: Amazon macht mit Lens Live den nächsten Schritt in seiner KI-Shopping-Offensive und verwandelt die physische Welt in einen scanbaren Katalog – mit Millionen von Produkten und noch mehr Datenpunkten
Lens Live 101: Die Funktion baut auf dem bestehenden Amazon Lens auf, nutzt aber fortschrittlichere Objekterkennung und KI-gestützte Produktzuordnung – alles in Echtzeit und mit direkter Kaufoption am unteren Bildschirmrand
Showrooming 2.0: Was Einzelhändler seit Jahren fürchten, wird nun perfektioniert – Kunden scannen Produkte im Laden und kaufen sie günstiger bei Amazon, ohne auch nur einen Produktnamen tippen zu müssen
AWS-powered: Die Technologie läuft auf Amazon SageMaker und OpenSearch – ein klassischer Fall von vertikaler Integration, bei der AWS-Infrastruktur Amazons Retail-Ambitionen befeuert (und nebenbei die Margen optimiert)
iOS first: Der Launch erfolgt zunächst für "Dutzende Millionen" US-iPhone-Nutzer – Android-Besitzer müssen warten, obwohl gerade sie statistisch preissensibler sind und das Feature intensiver nutzen würden
Warum das wichtig ist: Amazon verwandelt mit Lens Live jeden Blick in eine potenzielle Transaktion und macht die Kamera zum ultimativen Conversion-Tool – ein Frontalangriff auf Google Lens und Apples Visual Intelligence
Buy by Sight: Jeder Klick zwischen Entdeckung und Kauf kostet Umsatz – Amazon eliminiert nun sogar die Notwendigkeit, Produktnamen zu kennen oder einzutippen, und macht die Welt zum One-Swipe-Marketplace
Scan > Search: Was Nutzer scannen, verrät mehr als jede Suchanfrage – Amazon erhält Einblick in Produkte, die Menschen im Alltag begehren, selbst wenn sie nicht bei Amazon landen (noch nicht)
RIP Retail: Stationäre Händler werden zu unfreiwilligen Amazon-Showrooms degradiert – während sie Miete, Personal und Inventar finanzieren, kassiert Amazon die Marge für identische oder ähnliche Produkte
Further Reading: TechCrunch, The Verge, Tech Times
Big Bets: OpenAI kauft sich Produkttests für $1,1 Mrd. – Statsig-Übernahme befeuert App-Offensive

OpenAI-Gründer Sam Altman: Kauft sich Schritt für Schritt ein eigenes App-Imperium zusammen (Foto: IMAGO / Anadolu Agency)
Was ist passiert: OpenAI hat das Produktentwicklungs-Startup Statsig für $1,1 Mrd. übernommen und dessen CEO Vijaye Raji zum CTO für Applications ernannt – ein weiterer Schritt in der aggressiven Expansionsstrategie des KI-Unternehmens
Shopping Spree: Nach dem $6,5-Mrd.-Deal für Jony Ives Hardware-Startup IO und der Übernahme von Rockset kauft OpenAI nun Statsig – und nutzt damit seine $300-Mrd.-Bewertung als Akquisitionswährung in einem zunehmend überhitzten KI-Markt
C-Suite Shuffle: Statsig-CEO Raji wird CTO für Applications und berichtet an die ehemalige Instacart-Chefin Fidji Simo, während CPO Kevin Weil zur Forschungsabteilung wechselt und Srinivas Narayanan zum CTO für B2B-Anwendungen aufsteigt – und spiegelt OpenAIs Wandel vom Forschungslabor zum Produktunternehmen wieder
AI/B-Testing: Statsig ist auf Produkttests und Datenanalyse spezialisiert – Technologien, die OpenAI helfen sollen, ChatGPT und andere Anwendungen schneller zu verbessern und neue Features effizienter zu testen
Die Details: Die Übernahme ist Teil einer breiteren Strategie, OpenAIs Anwendungsgeschäft unter der neuen Führung von Fidji Simo auszubauen
Statsig 101: Das 2021 gegründete Startup bietet Unternehmen Tools für A/B-Tests und Produktanalysen – und hilft ihnen, datengetriebene Entscheidungen in Echtzeit zu treffen, ein kritischer Faktor für die schnelle Iteration von KI-Produkten
Stock Swap: Die $1,1 Mrd. werden vollständig in OpenAI-Aktien bezahlt – basierend auf der aktuellen $300-Mrd.-Bewertung des Unternehmens, was die Transaktion zu einer der größten Übernahmen in OpenAIs Geschichte macht
Seattle Stealth: Statsig wird zunächst weiterhin unabhängig aus seinem Büro in Seattle operieren und bestehende Kunden bedienen – OpenAI verspricht einen "gemessenen Ansatz" für die zukünftige Integration
Organisation Remix: Mit der Beförderung von Narayanan zum CTO für B2B-Anwendungen und Weils Wechsel zum "VP of AI for Science" baut OpenAI eine klarere Trennung zwischen Forschung, Verbraucheranwendungen und Unternehmensgeschäft auf
Warum das wichtig ist: Mit der Einstellung von Simo und Raji holt OpenAI erfahrene Produktmanager von Instacart und Facebook an Bord – ein klares Signal, dass der Fokus nun auf der Monetarisierung und Skalierung von KI-Anwendungen liegt, nicht mehr nur auf Forschungsdurchbrüchen
Data over Dogma: Die Übernahme von Statsig zeigt, dass OpenAI seine Produktentwicklung stärker auf Nutzerdaten und A/B-Tests stützen will – eine Abkehr vom reinen Forschungsansatz hin zu einer nutzerorientierten Produktstrategie
Stack Attack: OpenAIs Akquisitionen zeichnen ein klares Bild der Zukunftsstrategie – vom KI-Modell zum vollständigen Ökosystem aus Hardware (IO), Dateninfrastruktur (Rockset) und Produktentwicklungstools (Statsig)
Further Reading: CNBC, Bloomberg, TechCrunch
Top Reads
💰 Anthropic hat sich mit der Qatar Investment Authority (QIA) einen neuen Geldgeber aus dem Nahen Osten an Bord geholt – ein bemerkenswerter Schritt für das KI-Unternehmen, dessen CEO früher vor der Weitergabe fortschrittlicher KI-Modelle an autoritäre Regime warnte. Der $524 Mrd. schwere katarische Staatsfonds beteiligte sich "signifikant" an der jüngsten $13 Mrd. Finanzierungsrunde, die Anthropic mit $183 Mrd. bewertet. (Deep Dive)
📉 Salesforce $CRM ( ▲ 2.77% ) veröffentlicht zwar bessere Quartalszahlen als erwartet mit einem Umsatz von $10,24 Mrd. (+10% YoY) und einem EPS von $2,91, enttäuscht aber mit schwacher Umsatzprognose für das kommende Quartal. Die Aktie des CRM-Giganten, die mit -23% bereits das Schlusslicht unter den Tech-Schwergewichten in diesem Jahr ist, fiel im nachbörslichen Handel um weitere 4%. Nicht einmal die geplante $8 Mrd. Übernahme von Informatica oder das ständige KI-Gerede von CEO Marc Benioff können den Kurs retten. (Deep Dive)
🧠 Warp bringt mit "Warp Code" neue Features auf den Markt, die KI-Coding-Agenten endlich nachvollziehbar machen sollen – im Grunde eine digitale Version von Pair Programming. Nutzer können jeden einzelnen Code-Diff in Echtzeit verfolgen, kommentieren und anpassen. Mit 600k aktiven Nutzern und einem Wachstum von $1 Mio. ARR alle 10 Tage scheint das Konzept des "Vibe-Codings" durchaus Anklang zu finden. (Deep Dive)
🇦🇺 Die Reserve Bank of Australia erforscht, wie KI die Wirtschaft beeinflussen könnte, mit besonderem Fokus auf Inflation und Arbeitsmarkt. Notenbankchefin Michele Bullock erwartet einen "nuancierten" Wandel: Manche Jobs werden neu definiert, andere verschwinden, während völlig neue entstehen. Die Zentralbank rüstet sich selbst mit einem Enterprise-GPU auf – versichert aber schnell, dass KI nicht zur Festlegung der Geldpolitik eingesetzt wird. Wer will schon, dass ChatGPT entscheidet, ob die Zinsen steigen? (Deep Dive)
Headlines
PayPal: Bietet Nutzern Frühzugang zum Comet AI Browser von Perplexity (Deep Dive)
Alphabet: Aktien steigen nach US-Gerichtsentscheid zu Kartellbedenken (Deep Dive)
RBA: Mitarbeiter spüren Last der KI-Transformation, sagt Gouverneurin (Deep Dive)
HappyRobot: Sammelt $44 Mio für KI-Agenten im Frachtsektor (Deep Dive)
Walmart: Führt KI-Plattform "Element" und "WIBEY"-Superagenten ein (Deep Dive)
Salesforce: Hat dank seiner KI-Agenten mal eben 4.000 Support-Mitarbeiter eingespart (Deep Dive)
China: Setzt neue Pflicht zur Kennzeichnung von KI-Inhalten durch (Deep Dive)
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Job Board
📌 Speedinvest: VC Associate Growth, London/Berlin/Paris/Wien/München
📌 Proxima Fusion: Chief of Staff, München
📌 A11: Founder Associate CFO Office, Berlin
📌 Moonfare: Product Manager Fund & Investment Opportunities, Berlin
📌 Monzo Bank: Lead Product Manager Recommendations, London
📌 Almedia: Principal Product Manager, Berlin
📌 HV Capital: VC Analyst Deeptech, Berlin/London/München
📌 Alstin Capital: VC Analyst, München
📌 redalpine: Associate / Manager Private Wealth Solutions, Zug/London
📌 UVC Partners: VC Analyst Intern, München
📌 Miss Moneypenny Technologies: Chief of Staff, Berlin
📌 NeoPulse: Founder Associate Working Student, München
📌 atmio: Chief of Staff Working Student, München/Hamburg
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