🎓, liebe Cruncher!

Die „Agents4Science“ ist eine akademische Konferenz, findet am 22. Oktober statt – und findet komplett ohne Menschen statt. Stattdessen: Schreiben KI-Agenten alle Papers und präsentieren ihre Ergebnisse gleich selbst, via Text-to-Speech.

Zwischen visionärem Schritt und digitalem Selbstversuch stellen wir uns die Frage: Beginn einer neuen Ära wissenschaftlicher Produktivität – oder einfach die nächste Konferenz, auf der die gewinnbringendste Vollautomatisierung der Kaffee-Automat ist?

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])

Before The Bell

Big Tech: KI-Impfstoffforschung – Ellison investiert £118 Mio. in Oxford-Projekt gegen Superkeime

Oracle-CEO Larry Ellison: Setzt auf KI-Impfstoffe statt auf Cloud-Margen (Foto: IMAGO / SOPA Images)

Was ist passiert: Oracle-Milliardär Larry Ellison $ORCL ( ▼ 0.37% ) finanziert mit £118 Mio. ein KI-gestütztes Impfstoffprojekt an der Universität Oxford gegen antibiotikaresistente Keime

  • AI 🤝 Impfstoffforschung: Das Ellison Institute of Technology (EIT) unterstützt die Oxford Vaccine Group bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind – mit KI als Matchmaker zwischen Immunsystem und Erreger

  • Game of Germs: Die Forscher setzen auf "Human Challenge"-Studien, bei denen Freiwillige unter kontrollierten Bedingungen mit Bakterien infiziert werden – ethisch fragwürdig, wissenschaftlich goldwert

Die Details: Das Projekt soll Impfstoffe gegen Bakterien entwickeln, an denen die Forschung seit Jahrzehnten scheitert – mit KI als Turbo für die Immunologie

  • Oxford 101: Die Oxford Vaccine Group unter Leitung von Sir Andrew Pollard war bereits für die Entwicklung des Oxford/AstraZeneca COVID-19-Impfstoffs verantwortlich

  • Im Fokus: Stehen Erreger, die jährlich Millionen Todesfälle verursachen und zunehmend gegen Antibiotika resistent werden

  • Immune-Matchmaker: Die Forscher sammeln massenhaft Daten über die Immunreaktion der Probanden und lassen KI-Systeme die effektivsten Abwehrmechanismen identifizieren – quasi ein immunologisches Tinder für die perfekte Impfstoff-Match

  • Science on Speed: Das Projekt soll in 4-5 Jahren schaffen, wofür normalerweise 20 Jahre nötig wären – ein ambitioniertes Versprechen, das selbst gegen resistente Keime resistent sein muss

Warum das wichtig ist: Laut Prognosen werden antimikrobielle Resistenzen in den nächsten 25 Jahren weltweit 39 Mio. Todesfälle verursachen – mehr als Krebs heute – ein stiller Killer, der keine TikTok-Challenges braucht, um viral zu gehen

  • Deep Vaxx: Während herkömmliche Impfstoffentwicklung auf Trial-and-Error basiert, könnte KI-gestützte Analyse komplexer Immunreaktionen den Durchbruch bringen – ein Quantensprung von "95% Fehlschläge" zu "präziser Vorhersage" in einem Feld, wo jeder Monat zählt

  • Algorithmisches Antibiotikum: Die Kombination aus Human-Challenge-Studien und KI-Analyse schafft einen Datenschatz, der wertvoller ist als jedes Labor – Oracle weiß schließlich, dass nicht der Impfstoff, sondern die Algorithmen das eigentliche IP sind

Big Bets: Code ohne Coder – warum Lovable Konkurrenz durch OpenAI nicht fürchtet

Die Lovable-Gründer Fabian Hedin (l.) und Anton Osika: Bauen lieber Einhörner als Code-Zeilen (Foto: Lovable)

Was ist passiert: Lovable-CEO Anton Osika erklärt im TechCrunch-Interview, warum er die Konkurrenz durch OpenAI und Anthropic nicht fürchtet

  • A Step Back: Das schwedische KI-Startup Lovable hat in nur acht Monaten €100 Mio. ARR erreicht und eine €200-Mio.-Series-A bei €1,8-Mrd.-Bewertung eingesammelt – Europas schnellstes Einhorn seit der Erfindung des Venture Capitals

  • Code ohne Code: Lovable lässt Nutzer ohne Programmierkenntnisse per KI-Anleitung Apps und Websites bauen – und macht damit das, was Figma für Design war, für die Softwareentwicklung

  • Valley-Vibes aus 🇸🇪: Die Financial Times berichtet bereits von Series-B-Angeboten mit €4-Mrd.-Bewertung – während CEO Anton Osika gegenüber betont, “er konzentriere sich lieber auf das Produkt als auf Finanzierungsrunden”

Die Details: Mit 2,3 Mio. aktiven Nutzern und 180.000 zahlenden Abonnenten zeigt Lovable, dass europäische KI-Startups auch ohne US-Umzug globale Champions werden können – ein Novum für den Kontinent der chronischen Talentabwanderung

  • Lovable 101: Das Startup die komplette Produktentwicklung demokratisieren – von der ersten App-Idee bis zur Zahlungsabwicklung und Nutzeranalyse, alles ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen

  • Model-Mashup: Anders als die großen KI-Anbieter setzt Lovable auf mehrere Foundational Models gleichzeitig – darunter Claude von Anthropic und GPT-5 von OpenAI – und behauptet, genau das verschaffe ihnen einen strategischen Vorteil

  • Der Clou: Während KI-generierter Code oft als zu fehleranfällig für Produktivsysteme gilt, argumentiert Osika, dass jeder Code – ob von Menschen oder KI – vor der Veröffentlichung überprüft werden müsse – eine elegante Umdeutung der bekannten Schwäche

  • Euro-Allstars: Hinter Lovable stehen prominente europäische Geldgeber wie Hummingbird Ventures und 20VC von Harry Stebbings – plus Angels wie Revolut-CEO Nik Storonsky und Klarna-Gründer Sebastian Siemiatkowski

Warum das wichtig ist: Lovable könnte das erste europäische KI-Unternehmen werden, das den Sprung zum globalen Tech-Champion schafft – und damit die Narrative über Europas Tech-Rückständigkeit umschreiben

  • API-Arbitrage: Während OpenAI und Anthropic ihre eigenen Modelle monetarisieren müssen, kann Lovable als Meta-Layer das jeweils beste Modell für jede Aufgabe nutzen

  • Figma 2.0? Mit Figmas €19,3-Mrd.-IPO im Rücken stellt sich die Frage, ob Lovable der nächste große Design-Tool-Exit wird – oder ob die Bewertung von €1,8 Mrd. nach nur acht Monaten eher als Überhitzung des KI-Hype-Zyklus gedeutet werden sollte

  • Fun Fact: Osikas Notfallplan war eine Karriere als Yogalehrer 🧘‍♀️

Top Reads

📊 KI-PCs werden laut Gartner bis Ende 2025 bereits 31 % des weltweiten PC-Marktes ausmachen, mit voraussichtlich 77,8 Mio. ausgelieferten Einheiten. Während Verbraucher eher zu Arm-Prozessoren greifen, setzen Unternehmen mit 71 % mehrheitlich auf x86-Chips unter Windows. Bis 2029 sollen die intelligenten Rechner zur Norm werden, mit Small Language Models direkt auf dem Gerät. (Deep Dive)

🖥️ Anthropic testet jetzt einen Chrome-Browser-Erweiterung, mit der der KI-Assistent Claude direkt euren Browser steuern kann – vom Kalender-Checken bis zum Formular-Ausfüllen. Die vorsichtige Pilotphase mit nur 1.000 Premium-Nutzern steht im Kontrast zu OpenAI und Microsoft $MSFT ( ▼ 0.31% ), die ihre Browser-Agenten bereits breiter ausgerollt haben. Bei internen Tests entdeckte Anthropic, dass bösartige Websites die KI in 23,6 % der Fälle zu schädlichen Aktionen verleiten konnten – etwa zum Löschen aller E-Mails "zur Postfach-Hygiene". (Deep Dive)

🤖 Runway, bekannt für seine KI-Modelle zur Bild- und Videogenerierung, entdeckt ein neues Geschäftsfeld: Robotik und autonomes Fahren. Das New Yorker Unternehmen, das mit über $500 Mio. Investorengeldern und einer Bewertung von $3 Mrd. ausgestattet ist, nutzt seine "World Models" nun für Trainingssimulationen von Robotern und selbstfahrenden Autos. Statt teurer Realwelt-Tests können Unternehmen spezifische Szenarien in Runways virtuellen Umgebungen durchspielen – ein Markt, in dem auch Nvidia mit seinen Cosmos-Modellen mitmischt. (Deep Dive)

☁️ Volkswagen $VLKAY ( ▼ 0.99% ) schmiedet eine KI-Allianz mit Amazon Web Services $AMZN ( ▼ 1.6% ), um seine 43 Werke auf drei Kontinenten durch eine "Factory Cloud" zu vernetzen. Über 1.200 KI-Anwendungen laufen bereits in den Fabriken, bringen aber bisher nur Einsparungen im "zweistelligen Millionenbereich" – ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der Konzernkosten in Milliardenhöhe. Während VW hofft, durch die Partnerschaft mit dem Tech-Giganten im Wettlauf gegen Tesla $TSLA ( ▼ 1.35% ) und BYD $BYD ( ▼ 0.27% ) zu bestehen, warnen Kritiker vor einem gefährlichen Lock-in: Wer die Cloud kontrolliert, kontrolliert auch die Produktion. (Deep Dive)

Headlines

  • DeepSeek: Kündigt KI-Modell für chinesische Chips an und löst Investitionswelle aus (Deep Dive)

  • TUM: Startet mit TSMC neues Zentrum für KI-Chips in München (Deep Dive)

  • Apple: Führt KI-Chatbot „Asa“ für Verkaufsmitarbeiter ein (Deep Dive)

  • Showrunner: Neue KI-Plattform verspricht selbstgenerierte Shows per Prompt (Deep Dive)

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