👀, liebe Cruncher!

Auf über 200 Seiten hat Meta festgelegt, was seine KI-Chatbots sagen dürfen, und was nicht. Das Dokument ist nun durchgesickert, liegt der US-Nachrichtenagentur Reuters vor und offenbart Erstaunliches.

Aus Meta-Sicht sind u.a. ok Darstellungen von: Schlägereien mit Kindern, der Bedrohung einer Frau durch einen Mann mit Kettensäge sowie der körperlichen Misshandlung von Senioren. Hassrede ist allerdings verboten – Stellungnahmen, „die Menschen aufgrund ihrer Eigenschaften heruntermachen“, sind wiederum erlaubt. 😶‍🌫️

Deswegen: Willkommen zum heutigen aicrunch, eurem Safe Space (obwohl, eine Kettensäge haben wir im Briefing versteckt, wer findet sie?)

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])

Before The Bell

Big Tech: CoreWeaves $9-Mrd.-Übernahme wird zum KI-Stimmungstest

Vom Hyperscaler zum Hyperspekulanten – wenn KI-Boom mit Kursverlust bezahlt wird (Foto: IMAGO / SOPA Images)

Was ist passiert: Die geplante Übernahme des Rechenzentrumsbetreibers Core Scientific $CORZ ( ▼ 1.88% ) durch den KI-Hyperscaler CoreWeave $CRWV ( ▼ 1.48% ) für $9 Mrd. in Aktien entwickelt sich zum Stimmungsbarometer für den überhitzten KI-Infrastrukturmarkt

  • A Step Back: CoreWeave will den Datenzentrum-Betreiber Core Scientific in einem All-Stock-Deal übernehmen – doch nach einem 20 %-Kurssturz des Käufers formiert sich bei den Verkäufern der Widerstand

  • Equity Erosion: Statt Fremdkapital aufzunehmen, bezahlt CoreWeave mit den eigenen, stark schwankenden Aktien – und gibt etwa 10 % des Unternehmens an Core Scientific-Aktionäre ab, die nun mit ansehen, wie ihr Übernahmepreis täglich schrumpft

  • Vertikal integriert, horizontal frustriert: Der aktivistische Investor Two Seas mit 6 % Anteil an Core Scientific mobilisiert andere Aktionäre gegen den Deal – das Argument: Der Kurssturz von CoreWeave nach schwachen Quartalszahlen hat den Übernahmepreis deutlich unter den ursprünglichen 60 %-Aufschlag gedrückt

Die Details: Die Übernahmeschlacht offenbart die Bewertungsprobleme im AI-Sektor – wo Unternehmen mit schmalen Gewinnen zu astronomischen Multiples gehandelt werden

  • CoreWeave 101: Das Unternehmen verkauft Rechenleistung für AI-Workloads, ging im März 2025 an die Börse und wird von Blackstone und Magnetar Capital unterstützt – mit einer Bewertung, die zeitweise die $100-Mrd.-Marke knackte (think: mehr wert als BMW und Mercedes zusammen)

  • From Mining to Training: Core Scientific war ursprünglich ein Krypto-Miner, der 2022 im „Crypto Winter" pleiteging – doch seine Energieinfrastruktur ist Gold wert für die stromhungrigen AI-Rechenzentren (Recycling auf Milliardenniveau)

  • Burn, Baby, Burn: CoreWeave verbrennt Geld mit Stil – $290 Mio. Nettoverlust im Q2, $145 Mio. allein für aktienbasierte Vergütungen und $267 Mio. Zinskosten

  • Lockup-Panik: Nach dem Ablauf der Haltefrist am 14. August haben Insider und frühe Investoren begonnen, Anteile abzustoßen – was den Kurs weiter unter Druck setzt und den Übernahmedeal für Core Scientific-Aktionäre immer unattraktiver macht

Warum das wichtig ist: Die Übernahme wird zum Realitätstest für die gesamte AI-Infrastrukturbranche – und könnte signalisieren, ob der Investoren-Hype weiter anhält oder die Ernüchterung langsam einsetzt

  • Multiple Madness: Ein Scheitern des Deals wäre ein klares Signal, dass selbst im AI-Goldrausch irgendwann die Fundamentaldaten zählen – und dass ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 26 vielleicht doch etwas ambitioniert ist 

  • Blackstone's Billion-Dollar-Bet: Für Blackstone und andere Großinvestoren steht mehr auf dem Spiel als nur Geld – ihr Ruf als Tech-Visionäre hängt davon ab, ob sie rechtzeitig aussteigen oder den Absturz mit durchstehen müssen (Softbank-Vision-Fund-Déjà-vu, anyone?)

IN EIGENER SACHE

Frameworks, Fakten, fertig – consultingcrunch ist da

Sie hat ganz sicher consultingcrunch schon abonniert (Foto: IMAGO / W2Art)

Worum geht’s? Wir launchen den consultingcrunch – dein Weekly für alles, was in der Welt der Beratung wirklich zählt. Jeden Montag um 6:00 Uhr (CET) bekommst du die wichtigsten Updates und Personalien aus der deutschen sowie globalen Consulting-Szene. Kompakt, klar, no bullshit.

Warum das wichtig ist: Weil hinter consultingcrunch ein Team aus Ex-Beratern steckt, das weiß, wie der Markt tickt – und wie man komplexe Themen in <5 Minuten verständlich runterbricht.

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Big Bets: Prediction Markets – Wenn Zocker auf KI-Modelle setzen wie auf Rennpferde

Prediction Arena – KI-Modelle als neue Rennpferde der Spekulanten (Foto: IMAGO / blickwinkel)

Was ist passiert: Ein neuer Finanztrend verwandelt den KI-Wettlauf in ein Millionenspiel für Spekulanten, die auf Plattformen wie Kalshi und Polymarket monatlich Millionen auf ihre KI-Favoriten setzen

  • Bet on GPT: Foster McCoy verdiente im August $10k in wenigen Stunden, indem er gegen den Erfolg von OpenAIs GPT-5 wettete – ein lukrativer Shortcut für den 27-jährigen Day-Trader

  • Skin in the Game: Seit Anfang 2025 hat McCoy $3,2 Mio. auf Kalshi gehandelt und dabei $170k Gewinn gemacht – mit einem Triple-Monitor-Setup, das permanent auf X, Discord und LMArena eingestellt ist (think: Bloomberg Terminal für KI-Nerds)

Die Details: Die Handelsvolumina in KI-Wettmärkten sind auf rund $20 Mio. im August angestiegen – allein auf Kalshi, der einzigen legalen US-Plattform, verzehnfachte sich das Volumen seit Jahresbeginn

  • Prediction Markets 101: Auf den Plattformen werden Kontrakte gehandelt, die in Cent notieren und die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses widerspiegeln

  • Cent to Sentiment: Steht ein Kontrakt bei 40 Cent, preist der Markt eine 40 %-Chance ein. Steigt er auf 87 Cent, kann der frühe Käufer seinen Einsatz mit Gewinn verkaufen – ohne das tatsächliche Eintreten des Ereignisses abwarten zu müssen

  • CEO Casino: X-Diskussionen zwischen Tech-CEOs sind für Wettende bares Geld – als Elon Musk nach GPT-5s Debüt die Überlegenheit seines xAI Grok behauptete, schoss der „Grok to Win"-Markt innerhalb von Stunden um +500% nach oben, nur um kurz darauf wieder einzubrechen

  • Rabbit-Hole-Research: Der Harvard-Student Rishab Jain durchforstet X-Accounts unbekannter Forscher, analysiert GitHub-Repositories und scrapt Google-Quellcodes nach versteckten Hinweisen auf neue Modell-Releases – seit Juni hat er damit $3.500 verdient

  • Luck > Logic: Während Profis wie McCoy und Jain mit Insider-Wissen und technischen Analysen arbeiten, vertrauen Gelegenheitswetter wie der 35-jährige James Cole auf „Instinkt und 10 Minuten Research" – und behauptet trotzdem, im Plus zu sein (zumindest bis zum nächsten GPT-Release)

Warum das wichtig ist: Die Vorhersagemärkte für KI-Modelle sind mehr als nur ein Spielplatz für Tech-Nerds – sie werden zum Barometer für die tatsächliche Performance von KI-Modellen

  • Knowledge Premium: Mit steigenden Handelsvolumina wächst auch der Anreiz für bessere Informationen – und der Druck auf Gelegenheitswetter steigt. Der KI-Wettmarkt wird zum Mikrokosmos dessen, was an der Wall Street seit Jahrzehnten gilt: Informationsvorsprung ist Geld

Further Reading: Wall Street Journal, AInvest

Top Reads

📝 Grammarly, das Tool, das dir sagt, dass du zu viele Adverbien verwendest, integriert neue KI-Features und überarbeitet sein Interface. Die Plattform bietet jetzt einen KI-Korrektor, Zitationsfinder und einen Plagiatsdetektor – praktisch für alle, die ihre KI-generierten Hausarbeiten so aussehen lassen wollen, als wären sie nicht KI-generiert. Mit der Superhuman-Übernahme und $1 Mrd. Funding scheint Grammarly entschlossen, seine KI-Strategie weiter auszubauen. (Deep Dive)

🗣 OpenAI macht GPT-5 „wärmer und freundlicher", nachdem Nutzer die frühere Version GPT-4o bevorzugten. Das Update soll das Modell „ansprechender“ machen – nicht durch mehr Schmeichelei, sondern durch „authentische Gesten" wie "Gute Frage". VP Nick Turley erklärt, das Update solle GPT-5 weniger direkt wirken lassen. (Deep Dive)

🤖 RingCentral $RNG ( ▼ 2.2% ) hat seine HR-Kosten um 40 % reduziert, indem es Menschen durch Chatbots ersetzt. Der HR-Chatbot „Ringo“ übernimmt nun Aufgaben, die früher Menschen erledigten. IBM behauptet, dass 94 % der HR-Anfragen automatisiert beantwortet werden können – was die Frage aufwirft, ob die verbleibenden 6 % ausreichen, um die Compliance-Anforderungen der EU und Kaliforniens zu erfüllen. (Deep Dive)

Headlines

  • Liquid AI: Unterstützt AMD Ryzen-Prozessoren für schnellere KI-Anwendungen (Deep Dive)

  • AI-Boom: Treibt Wachstum in Schwellenländern voran (Deep Dive)

  • xAI: Grok-Personas enthüllen fragwürdige System-Prompts (Deep Dive)

  • Perplexity: Erweitert sein Finanz-Dashboard um Live-Transkriptionen indischer Quartalsberichte (Deep Dive)

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📌 Planet A Ventures: Visiting Analyst, Remote
📌 Speedinvest: VC Associate Growth, London/Berlin/Paris/Wien/München
📌 Vodafone: AI Product Manager, Madrid
📌 Mistral AI: Product Manager Prosumer, Paris
📌 getquin: Senior Product Manager, Berlin
📌 project b.: Founders Associate, München/Berlin
📌 Legalhero: Chief of Staff, Berlin
📌 DataGuard: Founders Associate Marketing & Communications, München/Berlin
📌 Promodoro: Founders Associate Intern, Frankfurt
📌 TEQ Capital: Investment Analyst, Bonn
📌 OCCIDENT: Investment Management Intern, München
📌 Mätch VC: Deep-Tech VC Analyst Intern, Stuttgart
📌 b2venture: VC Analyst / Associate, Berlin
📌 Voyager Ventures: Investor, München/Remote
📌 Allocator One: VC Associate, Wien/London

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