⚽️, liebe Cruncher!
Der FC Carl Zeiss Jena wollte eine €18.400-Pyro-Strafe anfechten – und reichte beim Sportgericht eine 73-seitige Berufung ein, geschrieben mit KI. Problem: Die KI erfand Urteile und Literaturstellen, frei nach dem Motto „Klingt juristisch, wird schon stimmen“.
Wir vermuten: So gewinnt man vielleicht den Prompt-Engineering-Award, aber sicher kein Sportgerichtsverfahren.

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])
Before The Bell
Big Tech: Hardware-Rotation – Foxconn setzt auf KI-Infrastruktur statt Smartphones

Nvidia-CEO Jensen Huang (l.) und Foxconn-CEO Young Liu pushen gemeinsam die Rechenzentren-Skalierung (Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire)
Was ist passiert: Der weltgrößte Elektronikauftragsfertiger Foxconn $HNHPF ( ▼ 0.15% ) hat im Q2 erstmals mehr Umsatz mit KI-Servern als mit iPhones gemacht
Server statt Selfies: Cloud- und Netzwerkprodukte trugen 41 % zum Umsatz bei, während das Smartphone-Geschäft auf 35 % schrumpfte
Rack ’n’ Roll: Als größter Serverhersteller für den Chip-Champion Nvidia $NVDA ( ▲ 1.72% ) reitet Foxconn auf der KI-Welle – während die Cloud-Giganten Amazon $AMZN ( ▲ 3.1% ), Microsoft $MSFT ( ▲ 0.59% ) und Google $GOOG ( ▲ 3.04% ) Milliarden in Rechenzentren versenken, monetarisiert Foxconn still die Infrastruktur-Fantasie
Die Details: Der Nettogewinn stieg im zweiten Quartal um 27 % auf umgerechnet €1,27 Mrd. – deutlich über den Analystenerwartungen und getrieben von „sehr starker Nachfrage" nach KI-Servern
Foxconn 101: Offiziell Hon Hai Precision Industry, ist der Konzern der weltgrößte Elektronik-Auftragsfertiger mit Schwerpunkt in China – bekannt vor allem als Apple-Zulieferer, der iPhones in Megafabriken baut
Server Surge: Für das Q3 erwartet Foxconn eine Steigerung des Umsatzes mit KI-Servern um 170 % im Vergleich zum Vorjahr – und sogar eine Verdreifachung gegenüber dem Q2 (zumindest wenn der Wechselkurs mitspielt)
Made in America-ish: Foxconn baut massiv Kapazitäten in den USA auf – mit Server-Montagewerken in Wisconsin, Texas, Ohio und Kalifornien – wer Zölle vermeiden will, muss eben die Produktionsstätte wechseln
Cruncher wissen: Das vor drei Jahren für E-Auto-Träume erworbene ehemalige GM-Werk in Ohio verkauft Foxconn für $375 Mio. an Partner SoftBank – nutzt es aber weiter für die Produktion von Cloud-Produkten statt Elektrofahrzeugen
Warum das wichtig ist: Foxconns Transformation zeigt exemplarisch, wie der KI-Boom die Wertschöpfungsketten neu ordnet – wer gestern noch Smartphones zusammenbaute, liefert heute die Hardware-Infrastruktur für die KI-Revolution
Reshoring Reality: Während Politiker das „Zurückholen“ von Produktion feiern, zeigt Foxconn den pragmatischen Ansatz – man baut dort, wo die Zölle es erzwingen, und behält den Rest der Wertschöpfungskette in Asien
Lordstown Letdown: Der Verkauf des Lordstown-Werks markiert das Ende der großspurigen E-Auto-Ambitionen – statt Elektrofahrzeuge für den US-Markt zu bauen, konzentriert sich Foxconn lieber auf das KI-Geschäft, das tatsächlich Geld verdient
Further Reading: Financial Times, WSJ, CNBC, morningcrunch
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Big Bets: DeepSeeks neues KI-Modell – verlangsamt durch Chinas Chip-Nationalismus

DeepSeek stolpert über Pekings Chip-Doktrin (Foto: IMAGO / VCG)
Was ist passiert: Der chinesische KI-Champion DeepSeek verschiebt die Veröffentlichung seines R2-Modells, nachdem der Versuch, es auf Huaweis Ascend-Chips zu trainieren, in einem technischen Fiasko endete
Ship Happens: Behörden drängten DeepSeek nach dem R1-Launch im Januar, statt Nvidia $NVDA ( ▲ 1.72% ) auf Huaweis Ascend-Prozessoren zu verwenden – ein patriotisches Experiment mit Bauchlandung
Chip Flip: Nach monatelangen technischen Problemen musste DeepSeek kapitulieren und zurück zu Nvidia-Chips für das Training wechseln
Delay Seek: Der ursprünglich für Mai geplante Launch wurde auf unbestimmte Zeit verschoben – während Konkurrenten wie Alibabas $BABA ( ▲ 4.11% ) Qwen3 munter Marktanteile gewinnen
Die Details: Trotz Ingenieurstruppen von Huawei vor Ort konnte kein erfolgreicher Trainingslauf auf den chinesischen Chips durchgeführt werden – ein Realitätscheck für Pekings Technologie-Autarkieträume
DeepSeek 101: Das chinesische KI-Startup inszeniert sich als direkter ChatGPT-Konkurrent und sorgte im Januar mit seinem R1-Modell für Schlagzeilen – starke Reasoning-Fähigkeit bei erstaunlich schlanker Kostenbasis
Rescue ohne Result: Huawei flog sogar eine Ingenieurs-Elitetruppe ein, um die Probleme zu lösen – doch der große Wurf blieb aus
Ship or Slip: Gründer Liang Wenfeng soll intern zunehmend die Geduld verlieren – und pocht auf mehr Zeit für ein Modell, das nicht nur in Präsentationen, sondern auch in der Praxis mithalten kann
GPU Gap: Während Peking chinesische Tech-Firmen drängt, ihre H20-Bestellungen zu rechtfertigen, kauften diese 2024 rund 1 Mio. Nvidia-Chips – gegenüber nur 450.000 Huawei Ascend 910B
Warum das wichtig ist: DeepSeeks Rückschlag illustriert die Grenzen staatlich verordneter Technologie-Autarkie – selbst mit politischem Druck lassen sich technologische Lücken nicht per Dekret schließen
Reality Check: Trotz jahrelanger Milliardeninvestitionen und aggressiver Industriepolitik hinken chinesische KI-Chips bei Stabilität, Konnektivität und Software hinterher
GPU Backtrack: Die stille Rückkehr zu Nvidia-Chips zeigt, dass selbst regierungsnahe Champions wie DeepSeek letztlich Ergebnisse liefern müssen – und im Zweifelsfall funktionierender Hardware den Vorzug vor technologischem Nationalismus geben
Slow Chip, Smart Skip: Chinesische KI-Firmen kompensieren ihre Hardware-Nachteile durch algorithmische Innovationen – die Leistungslücke zwischen US- und chinesischen KI-Modellen schrumpfte von 103 auf 23 Punkte, obwohl die USA 10x mehr Rechenleistung besitzen (wer nicht schneller laufen kann, muss schlauer laufen)
Further Reading: Financial Times, Tech in Asia, Reuters
Top Reads
💸 Cohere sichert sich $500 Mio. und klettert auf eine Bewertung von $6,8 Mrd. Die Finanzierungsrunde, angeführt von Radical Ventures und Inovia Capital mit Beteiligung von Nvidia $NVDA ( ▲ 1.72% ) und AMD Ventures $AMD ( ▲ 2.47% ), soll dem KI-Unternehmen helfen, im Wettlauf mit OpenAI und Anthropic aufzuholen. Mit Joelle Pineau (ex-Meta) als neue Chief AI Officerin und Francois Chadwick (ex-Uber) als CFO rüstet sich Cohere für den großen KI-Showdown. (Deep Dive)
🤖 Multiverse Computing bringt zwei Mini-KI -Modelle für die Hosentasche: SuperFly (94 Mio. Parameter) und ChickBrain (3,2 Mrd. Parameter). Die Modelle sind so kompakt, dass sie selbst auf IoT-Geräten ohne Internet laufen können, wobei ChickBrain in Benchmarks wie MMLU-Pro sogar sein größeres Vorbild übertrifft. Multiverse will die Technologie an Apple $AAPL ( ▲ 1.27% ), Samsung $SSNLF ( ▲ 9.01% ) und HP $HPE ( ▲ 2.89% ) lizenzieren. (Deep Dive)
♥️ Loveable will laut CEO Anton Osika innerhalb der nächsten 12 Monate die Milliarden-Umsatzmarke knacken. Das AI-Coding-Startup wächst monatlich um $8 Mio. ARR und erreichte $100 Mio. ARR nur acht Monate nach seinem ersten Million-Dollar-Meilenstein. Mit $1,8 Mrd. Bewertung und $200 Mio. Series A ist Loveable eines der am schnellsten wachsenden KI-Einhörner Europas. (Deep Dive)
🍏 Apple $AAPL ( ▲ 1.27% ) plant sein KI-Comeback mit einem lebensechten Siri-Tischroboter (2027) und einem Smart-Display (nächstes Jahr). Der iPhone-Hersteller will mit diesen Geräten verlorene Innovationskraft zurückgewinnen und gegen Samsung $SSNLF ( ▲ 9.01% ) und Meta $META ( ▲ 2.12% ) bestehen. Die Pläne könnten Apples Ökosystem stärken und neue Märkte erschließen – oder weiter zeigen, dass der einst wertvollste Konzern der im KI-Rennen weiter hinterherläuft. (Deep Dive)
Headlines
Microsoft: Windows 12 wird KI-gestützt und multimodal (Deep Dive)
SuperOps: Startet KI-Agenten-Marktplatz für MSPs (Deep Dive)
Telekom: Startet KI-Phone mit unsichtbaren Apps für €149 (Deep Dive)
Delta Electronics: AI-Boom treibt Umsatzwachstum (Deep Dive)
Igor Babuschkin: Musks Co-Founder verlässt xAI, um Babuschkin Ventures zu gründen (Deep Dive)
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