🤖, liebe Cruncher!
Seit gestern Abend ist sie live – die neue Version von ChatGPT, GPT-5.
Die interessanteste Neuerung: GPT-5 kann auf Nachfrage in vier verschiedenen Persönlichkeiten mit Nutzern reden (Zyniker, Roboter, Zuhörer, Nerd)
Zoom Out: Was wie eine Spielerei wirkt, könnte tatsächlich ein Schritt in Richtung stärker personalisierter Versionen des Chatbots sein (also aufpassen, character.ai).
Reality Check: OpenAI-CEO Sam Altman hatte den Launch von GPT-5 zuvor als „iPhone-Moment“ bezeichnet – aber ein völlig neues Produkt ist da gestern Abend nicht auf den Markt gekommen. Bei einer iPhone-Präsentation würde man dazu wohl sagen: Ja, die Kamera ist besser und der Prozessor schneller, aber es ist immer noch ein Smartphone.
News in eigener Sache: Montag erscheint die Premieren-Ausgabe vom consultingcrunch – ab dann gibt es jeden Montag um 6:00 Uhr die wichtigsten Stories und Personalien aus der Beratungs-Branche direkt in eure Inbox (egal, ob ihr Senator-Status habt oder nicht). Mit einem Klick hier seid ihr dabei!

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])
Before The Bell
Big Tech: Masayoshi Son is back – powered by Nvidia

Masayoshi Son profitiert mit SoftBank stark vom Nvidia-AI-Bullrun (Foto: IMAGO / Kyodo News)
Was ist passiert: SoftBank Group $SFTBY ( ▼ 6.37% ) hat im ersten Quartal einen Gewinn von $2,9 Mrd. erzielt – deutlich über den Analystenerwartungen von $870 Mio. und eine klare Validierung für Masayoshi Sons AI-Strategie
Nvidia-Effekt: Der Gewinnsprung wurde maßgeblich durch SoftBanks $3-Mrd.-Investment in Chipgigant Nvidia $NVDA ( ▼ 0.14% ) getrieben – dessen Aktie seit Jahresbeginn um +30 % gestiegen ist
Die Details: Nach Jahren voller Pleiten, Pech und Pannen scheint Masayoshi Son endlich den richtigen Megatrend erwischt zu haben – und verdoppelt seine Einsätze auf AI
SoftBank 101: Der japanische Technologiekonzern unter Führung des exzentrischen Milliardärs Masayoshi Son hat sich von einem Telekommunikationsunternehmen zu einem der weltweit größten Tech-Investoren gewandelt – bekannt für massive Wetten auf Unternehmen wie Alibaba, Uber und WeWork
Monetizing Magenta: Mit dem Verkauf von T-Mobile-Anteilen im Gesamtwert von $7,8 Mrd. beschaffte Son kürzlich frisches Kapital für seine AI-Investitionen – darunter Nvidia, TSMC und Oracle, alles Unternehmen mit klarer AI-Positionierung
Valuation Inflation? SoftBank führt die $40-Mrd.-Finanzierungsrunde für OpenAI an – und bereitet bereits die nächste Runde vor, die den ChatGPT-Macher mit $500 Mrd. bewerten soll, mehr als SpaceX und fast so viel wie das BIP von Polen
WeCrashed ➡️ WeCompute: Son plant mit OpenAI, Oracle und Abu Dhabis MGX das $500-Mrd.-Projekt Stargate zum Ausbau von US-Rechenzentren – und träumt nebenbei von einem $1-Bio.-AI-Komplex in Arizona, vermutlich mit kostenlosem WeWork-Coworking-Space für alle
Warum das wichtig ist: Die SoftBank-Aktie ist seit Jahresbeginn um +36 % gestiegen – ein klares Zeichen, dass Investoren Sons AI-Strategie mehr vertrauen als seinen Wetten auf Lieferdienste und E-Scooter
Discount-Paradox: Trotz der Rally wird SoftBank noch immer mit einem Abschlag von über 50 % zum Wert seiner Beteiligungen gehandelt – das „Son-Risiko" ist noch nicht vollständig aus den Köpfen der Investoren
All-in on AI: Son spielt nicht mehr Venture Capital, sondern geopolitisches Monopoly – mit Investments entlang der gesamten AI-Wertschöpfungskette, von Chips (Nvidia, TSMC $TSMCF ( 0.0% )) über Cloud (Oracle $ORCL ( ▲ 0.19% )) bis zu den AI-Modellen selbst (OpenAI)
Further Reading: Financial Times, Bloomberg, WSJ
IN EIGENER SACHE
Frameworks, Fakten, fertig – consultingcrunch ist da

Sie hat ganz sicher consultingcrunch schon abonniert (Foto: IMAGO / W2Art)
Worum geht’s? Wir launchen den consultingcrunch – dein Weekly für alles, was in der Welt der Beratung wirklich zählt. Jeden Montag um 6:00 Uhr (CET) bekommst du die wichtigsten Updates und Personalien aus der deutschen sowie globalen Consulting-Szene. Kompakt, klar, no bullshit.
Warum das wichtig ist: Weil hinter consultingcrunch ein Team aus Ex-Beratern steckt, das weiß, wie der Markt tickt – und wie man komplexe Themen in <5 Minuten verständlich runterbricht.
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Big Bets: Grok meets Ad-Tech – Musk will KI-Chatbot zum Werbetreiber machen

Prompted by Promotions: Grok wird zur Werbefläche mit Chatfunktion (Foto: IMAGO / NurPhoto)
Was ist passiert: Elon Musk plant, seinen KI-Chatbot Grok mit kontextbezogener Werbung zu bestücken – und nebenbei die Werbeeinnahmen von X mit KI-Technologie zu steigern
Grok-onomics: In einem seltenen Friedensangebot an die Werbeindustrie kündigte Musk an, dass Grok künftig bezahlte Produktvorschläge in seine Antworten integrieren wird – weil auch KI-Halluzinationen irgendwie finanziert werden müssen
GPU broke, Ad woke: „Wir müssen irgendwie diese teuren GPUs bezahlen“, erklärte Musk in einem Livestream für Werbetreibende – und enthüllte damit, dass selbst der reichste Mann der Welt nicht bereit ist, seine Nvidia-Rechnung aus der Portokasse zu begleichen
Die Details: Der X-Eigentümer versucht verzweifelt, die Werbeerlöse nach seiner $45-Mrd.-Übernahme zu erhöhen – und sieht in KI-gestützter Werbung die Lösung für seine Plattform, die seit der Übernahme mehr als ein Drittel ihrer Werbeeinnahmen verloren hat
X 101: Die ehemalige Twitter-Plattform kämpft seit Musks Übernahme mit massiver Werbeflucht – ausgelöst durch eine Kombination aus Moderationsabbau, kontroversen Äußerungen des Eigentümers und der Tatsache, dass Musk Werbekunden öffentlich beschimpfte
Groks Geldnot: Musks KI-Startup xAI hat X im März für $33 Mrd. übernommen – ein kreatives Buchhaltungsmanöver, das nun Früchte tragen soll
Post-Yaccarino-Ära: Nach dem Abgang von CEO Linda Yaccarino übernimmt Musk selbst die Charmeoffensive gegenüber Werbekunden – dieselben, denen er vor einem Jahr noch empfahl, sich selbst zu beglücken
Prompt-to-Purchase: Laut Musk sollen Werbetreibende ihre Anzeigen genau dann schalten können, wenn Nutzer Grok nach Lösungen für Probleme fragen – etwa Reiseempfehlungen oder Produktvorschläge
Hot or Not? Musk plant zudem, KI-Algorithmen die visuelle Qualität von Werbeanzeigen bewerten zu lassen – nur „ästhetisch ansprechende“ Anzeigen sollen prominente Platzierungen erhalten
Warum das wichtig ist: Während OpenAI und andere KI-Unternehmen noch zögern, direkte Werbung in ihre Chatbots zu integrieren, bricht Musk das Tabu – und setzt damit womöglich den Präzedenzfall für die gesamte Branche
Capitalism cures Convictions: Vom Werbehasser zum Werbeverkäufer in nur 18 Monaten – Musks Wandel zeigt, wie schnell wirtschaftliche Realitäten selbst die stärksten ideologischen Überzeugungen aushöhlen können
Reality Check: Die jüngsten Grok-Kontroversen dürften Werbetreibende skeptisch stimmen, ob ihre Marken neben Grok-generierten Inhalten erscheinen sollten – unabhängig davon, wie „ästhetisch“ ihre Anzeigen sind
Further Reading: Financial Times, Business Insider, The Information, heise
Top Reads
🏛️ OpenAI bietet ChatGPT Enterprise für US-Behörden zum symbolischen Preis von $1 an. Der Deal mit der General Services Administration soll KI-Tools in staatliche Workflows integrieren – inklusive Schulungen und Sicherheitsmaßnahmen. Google $GOOG ( ▼ 1.14% ) und Anthropic stehen zwar auch auf der Anbieterliste, haben aber bislang keine vergleichbaren Rabatte angekündigt. (Deep Dive)
🍎 Apple $AAPL ( ▼ 1.97% ) kämpft mit einer Abwanderungswelle im KI-Bereich. Seit Jahresbeginn haben rund ein Dutzend Top-Forscher das Unternehmen verlassen und sind zu Meta $META ( ▼ 0.5% ), OpenAI und Cohere übergelaufen – offenbar Orte, an denen KI mehr als nur ein Marketingbegriff ist. Branchenkenner sprechen von einer „Krise des Vertrauens“ in Apples KI-Strategie – während der Tech-Gigant versucht, seinen beachtlichen Rückstand in der KI-Revolution aufzuholen. (Deep Dive)
🔧 US-Präsident Trump kündigt hat einen 100%-Zoll auf Halbleiterimporte angekündigt – mit praktischen Ausnahmen für Unternehmen wie Apple $AAPL ( ▼ 1.97% ), die in den USA produzieren. Apple-CEO Tim Cook verkündete prompt weitere $100 Mrd. für heimische Fertigung – was für ein glücklicher Zufall. Die Maßnahme könnte globale Lieferketten erheblich stören, während jene Unternehmen profitieren, die rechtzeitig ihre Loyalität zum US-Markt bewiesen haben. (Deep Dive)
📚 Google Gemini $GOOG ( ▼ 1.14% ) führt „Guided Learning“ ein – eine Funktion, die komplexe Themen Schritt für Schritt erklärt, statt einfach die Antwort zu liefern. Mit interaktiven Erklärungen, Diagrammen und Quiz-Elementen reagiert Google auf die Kritik, dass KI-Tools den Lernprozess untergraben könnten. In ausgewählten Ländern gibt's Gemini Pro ein Jahr lang gratis – eine smarte Tech-Strategie: Erst die Nutzer gewinnen, dann die Monetarisierung einschalten. (Deep Dive)
Headlines
DensityAI: Ehemalige Tesla-Führungskräfte gründen KI-Startup für Automobilindustrie (Deep Dive)
Microsoft: Bringt OpenAIs gpt-oss-20b auf Windows-PCs (Deep Dive)
Google: Sagt, dass KI-Suche den Search Traffic (noch) nicht killt (Deep Dive)
Chai Discovery: Sichert sich $70 Mio. für KI-gestützte Medikamentenentwicklung (Deep Dive)
Amazon: Alexa+ bringt KI-gestützte Funktionen in Haushalte (Deep Dive)
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Job Board
📌 Cohere: Country Manager Germany, Berlin/Frankfurt/Remote
📌 Alpas AI: Chief Operating Officer, Berlin
📌 Canva: Country Manager France, Paris
📌 Merantix Capital: Founding VC Investor, Berlin/London/Paris
📌 HEARTFELT: Finance & Investment Professional, Berlin
📌 Rockstart: VC Analyst, Amsterdam
📌 HV Capital: Visiting Analyst AI, Berlin
📌 Main Capital Partners: Business Analyst, Düsseldorf
📌 Voyager Ventures: Investor, München/Remote
📌 YZR Capital: Visiting Analyst, München
📌 UnternehmerTUM: Internship Startup & Scaleup Strategy, München
🚀 POLARIS Spaceplanes: Chief Operating Officer, Bremen
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