🎶, liebe Cruncher!
Und liebe Hobby-DJs, ihr habt ein Problem: KI-Stimmengenerator ElevenLabs hat gestern eine Plattform gelauncht, auf der man via Prompts Musik generieren kann.
Und, was sollen wir sagen? AI killed the streaming star.
Wir raten euch: Lest diese Ausgabe mit der Vertonung dieses Prompt im Ohr – Epic cinematic choir with grand orchestration and triumphant crescendo

Sina Schnepper, Associate Editor aicrunch ([email protected])
Before The Bell
Big Tech: Palantir knackt $1 Mrd. Quartalsumsatz – Karps Datenimperium trotzt Skeptikern

Wind in den Haaren und Staat im Rücken – CEO Alex Karp kontert Kritiker mit Quartalsrekord und Verteidigungs-Megadeal (Foto: IMAGO / IP3press)
Was ist passiert: Palantir $PLTR ( ▲ 0.11% ) hat im zweiten Quartal erstmals die Milliarden-Dollar-Marke geknackt und hebt seine Jahresprognose deutlich an – während CEO Alex Karp genüsslich gegen Kritiker austeilt
Pentagon-Jackpot: Letzte Woche sicherte sich Palantir einen potenziellen $10-Mrd.-Deal mit der US-Armee über zehn Jahre – einer der größten Software-Verträge des Verteidigungsministeriums überhaupt
Die Details: Während deutsche Politiker noch über den Einsatz von Palantir-Software diskutieren, baut das Unternehmen in den USA sein KI-gestütztes Datenimperium mit Rekordtempo aus
Palantir 101: Das 2003 von Peter Thiel und Alex Karp gegründete Unternehmen analysiert riesige Datenmengen für Geheimdienste, Militär und zunehmend für Konzerne – vom Aufspüren von Terroristen bis zur Betrugserkennung bei Immobilienfinanzierern
Big Brother als SaaS? Palantir nutzt LLMs nicht für Chatbots, sondern integriert generative KI in sein „Foundry“- und „AIP“-System (think: Bündelung und Auswertung von Daten) – dort automatisieren Modelle Analyse-, Planungs- und Entscheidungsprozesse in Echtzeit
Uncle Sam's Liebling: Das US-Regierungsgeschäft wuchs um 53 % auf $426 Mio. – ein klares Signal, dass Trumps versprochene Verteidigungsausgaben bereits in den Auftragsbüchern landen
Corporate America folgt: Der Umsatz mit US-Unternehmen explodierte um 93 % auf $306 Mio. – Palantirs Strategie, seine Abhängigkeit von Regierungsaufträgen zu reduzieren, trägt erste Früchte
Warum das wichtig ist: Palantirs Erfolg zeigt, wie die Kombination aus geopolitischen Spannungen, KI-Hype und staatlichen Großaufträgen ein Unternehmen vom umstrittenen Datenanalysten zum Tech-Giganten katapultieren kann
Bewertungs-Paradox: Mit einer Marktkapitalisierung von $379 Mrd. ist Palantir inzwischen wertvoller als IBM, Salesforce und Cisco – obwohl die Firma nur einen Bruchteil von deren Umsatz erzielt
Überwachungskapitalismus 2.0: Während Europa über Datenschutz debattiert, baut Amerika sein Überwachungsarsenal massiv aus – mit Palantir als Hauptprofiteur, der seine Technologie nun auch in die Privatwirtschaft exportiert
Further Reading: Financial Times, Bloomberg, Reuters
Big Bets: OpenAI macht jetzt Open-Weight – aber aus Kalkül

OpenAI liefert Open-Weight – ohne Trainingsdaten, aber mit strategischer Message Richtung China (Foto: IMAGO / AFLO)
Was ist passiert: OpenAI hat zwei Open-Weight-Modelle veröffentlicht – gpt-oss-120b und gpt-oss-20b – und damit erstmals seit GPT-2 wieder ein halb-offenes Modell lanciert
Open-What? Der Code läuft offen, du kannst das Modell anpassen – aber die Trainingsdaten bleiben geheim
🇨🇳 Wake-up Call: Der Strategiewechsel folgt auf die Erfolge chinesischer Startups wie DeepSeek, Alibaba's Qwen und Moonshot AI, die seit Anfang 2025 die führende Position im Bereich der offenen KI-Modelle übernommen haben – ein Terrain, das Meta $META ( ▼ 1.15% ) lange dominierte
Die Details: Die neuen Modelle sollen laut OpenAI mit führenden offenen Modellen aus China mithalten können – allerdings mit deutlich höherer Halluzinationsrate als die eigenen geschlossenen Systeme
Klein, aber oho: Das größere gpt-oss-120b-Modell verfügt über 117 Mrd. Parameter (aktiviert aber nur 5,1 Mrd. pro Token) und läuft auf einer einzelnen Nvidia-GPU – das kompaktere gpt-oss-20b schafft es sogar auf Laptops mit 16 GB Arbeitsspeicher
Open-Weight, Open-Ceiling: Bei Tests wie Codeforces und Humanity's Last Exam schlagen die neuen Modelle zwar DeepSeek R1, bleiben aber hinter OpenAIs eigenen geschlossenen Modellen o3 und o4-mini zurück – ein kalkulierter Mittelweg zwischen Leistung und Kontrolle
Offen, aber daneben: Mit Halluzinationsraten von 49 % (gpt-oss-120b) und 53 % (gpt-oss-20b) im PersonQA-Test liegen die offenen Modelle weit über dem o1-Modell (16 %) und sogar über dem o4-mini (36 %) – ein Preis für die Öffnung, den OpenAI bewusst in Kauf nimmt
Chain-of-Thought inside: Die Modelle sind „agentic“ – sie können selbstständig Aufgaben planen, Tools (Websuche, Python etc.) aufrufen und schrittweise „nachdenken“
Warum das wichtig ist: Die Trump-Administration hat US-Unternehmen gedrängt, mehr Technologie zu öffnen, um die globale Verbreitung von "amerikanischen KI-Werten" zu fördern – OpenAI folgt diesem Ruf, nachdem China bereits Fakten geschaffen hat
Freiheit mit Grenzen: OpenAI veröffentlicht zwar die Modellgewichte, aber nicht die Trainingsdaten – ein cleverer Schachzug, der sowohl Copyright-Klagen vermeidet als auch verhindert, dass Konkurrenten die genaue Trainingsmethodik kopieren können
Delay & Conquer: Die zweimalige Verschiebung der Veröffentlichung wegen "zusätzlicher Sicherheitstests" wirkt wie ein Zeitgewinn, um den wachsenden chinesischen Vorsprung aufzuholen 👀
Further Reading: Financial Times, TechCrunch, heise online
Top Reads
💸 Alaan, ein Fintech aus den VAE, das Firmen bei der Spesenabrechnung KI-unterstützt zur Seite steht, hat sich $48 Mio. gesichert, u.a. vom deutschen VC-Fonds 468 Capital – eine der größten Series-A-Runden im Nahen Osten. Mit Kunden wie Careem, 2,5 Mio. Transaktionen und einem Plan für Saudi-Arabien zeigt Alaan: KI zahlt sich aus. (Deep Dive)
📈 AMD, der Chiphersteller, hat dieses Jahr an der Börse +80 % hingelegt – sieht aber trotzdem alt aus gegen Nvidia mit +200 %. Analysten sagen: Nur neue Chips reichen nicht, es braucht ein ganzes KI-Ökosystem. Im Herbst will AMD liefern. Bis dahin: Erwartungsmanagement. (Deep Dive)
📉 Hon Hai, auch bekannt als Foxconn und Nvidia-Zulieferer, liefert mit +7,25 % Umsatzwachstum im Juli den schwächsten Monat seit Januar. Analysten hatten 12 % erwartet. Schuld sind mögliche US-Zölle auf Elektronik – das drückt aufs Geschäft. Hoffnung macht das KI-Server-Segment. Die Expansion in den USA steht schon in den Startlöchern. (Deep Dive)
Headlines
USA: Plant bessere Ortung für KI-Chips, um Schmuggel zu stoppen (Deep Dive)
BrainCo: Sammelt $100 Mio. vor geplantem Börsengang in China (Deep Dive)
Broadcom: Neuer Chip verbindet +1 Mio. Prozessoren für KI (Deep Dive)
Nvidia: CEO Jensen Huang kündigt KI-Konferenz in DC an (Deep Dive)
Google: KI-Bugjäger Big Sleep entdeckt 20 Schwachstellen (Deep Dive)
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