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#129: 250708
📲, liebe Cruncher!
Was passiert eigentlich, wenn KI auf Social Media trifft?
Unsere Vermutung: Es wird stressig. Zumindest plant Meta wohl, dass KI-Chatbots User bald auf den hauseigenen Plattformen proaktiv ansprechen sollen. So sollen Nutzer noch stärker an die Plattformen gebunden (und so noch mehr Werbeeinnahmen generiert) werden.
Before The Bell
Big Tech: Nordic Cooldown – Groq baut erstes europäisches Rechenzentrum in Helsinki

Cool bleiben, schnell rechnen: Groq bringt seine High-Speed-KI nach Europa
Was ist passiert: Der US-Chip-Herausforderer Groq (nicht zu verwechseln mit Elon Musks Grok) eröffnet sein erstes europäisches Rechenzentrum in Helsinki – wo der Strom grün, die Luft kalt und die Datenschützer zufrieden sind.
LPU statt GPU: Groq setzt auf sogenannte Language Processing Units (LPUs) – spezialisierte Chips, die ausschließlich auf Inferenz optimiert sind. Sie trainieren keine Modelle wie Nvidias GPUs, sondern führen bereits trainierte Modelle extrem schnell und effizient aus (think: das Fastfood unter den KI-Prozessoren)
Was Groq besonders macht: Im Gegensatz zu Nvidia setzt Groq nicht auf Parallelisierung über Tausende von Recheneinheiten, sondern auf eine deterministische Architektur mit vorhersehbarer Latenz – jedes Token wird in exakt gleicher Zeit verarbeitet. Das macht Groq besonders attraktiv für Anwendungen, bei denen es auf Reaktionsgeschwindigkeit und Berechenbarkeit ankommt (z. B. autonome Systeme, Echtzeitübersetzungen, Edge-AI).
Cloud-Dating: Über den Partner Equinix dockt Groq direkt an AWS $AMZN ( ▲ 0.3% ) , Google $GOOG ( ▲ 0.83% ) & Co. an – ein Plug-in-fähiger Hochgeschwindigkeits-Zugang für Cloud-Kunden, die statt maximaler Modellgröße lieber maximale Antwortgeschwindigkeit wollen
Die Details: Während Nvidia $NVDA ( ▼ 0.52% ) weiter das Gehirn der KI trainiert, will Groq deren Reflexe steuern – schnell, billig, deterministisch skalierbar. Für viele kommerzielle Anwendungen – von Chatbots bis Predictive Maintenance – reicht genau das
Groq 101: Das 2016 gegründete Chip-Startup wird von Cisco und Samsung finanziert, ist $2,8 Mrd. wert und positioniert sich als Alternative zur Nvidia-Dominanz
Lieferkette light: Groq wirbt damit, keine High-Bandwidth-Memory-Komponenten zu brauchen – und damit weniger abhängig von Zulieferern zu sein als Nvidia
Helsinki als Rechen-Resort: Der Standort punktet mit natürlicher Kühlung und regulatorischer Verträglichkeit – ein seltener Fall, in dem IT-Infrastruktur und EU-Kommission gleichzeitig lächeln
LPU-Speedtest: In einer Demo steuerte Groq mit seiner LPU ein Llama-2-Modell schneller als GPT-4 Turbo – kleineres Modell, weniger Hardware, mehr Tempo. Die Message: Wer inferiert, muss nicht beeindrucken, nur liefern
Warum das wichtig ist: Weil der neue KI-Wettlauf nicht mehr nur im Silicon Valley entschieden wird – sondern auch entlang von Stromtarifen, Lieferketten und europäischen KI-Paragraphen
Race to Infer: Der Markt für KI-Inferenz soll bis 2030 auf $253 Mrd. wachsen – Groq positioniert sich als Spezialist für genau das Segment, das Nvidia strategisch links liegen lässt
IKEA-Modell der KI-Industrie: Während Nvidia die KI-Modelle züchtet, will Groq sie ausführen – leise, effizient, mit geringem CO₂-Fußabdruck
Further Reading: CNBC, TechZine, Grand View Research
UNSER PARTNER: FINANZEN.NET ZERO
Kryptouniversum verdoppelt: Bei Finanzen.net ZERO jetzt Kryptowährungen traden.
Worum geht’s: Finanzen.net ZERO hat sein Portfolio an Kryptowährungen nochmal erweitert – jetzt kannst du bis zu 58 Coins 24/7 handeln.
Die Details: Das Wallet bleibt kostenlos, die Kryptowährungen werden in Deutschland verwahrt und du kannst ab 1€ investieren.
Wir sagen: Die Topkombi aus Sicherheit, großer Auswahl und Zugänglichkeit – ein sehr gutes Gesamtpaket. 🤝
Big Bets: Vom Outsourcing zum Autopiloten – Capgemini kauft WNS für $3,3 Mrd.

KI inside: Capgemini holt sich mit WNS die Schaltzentrale für Geschäftsabläufe
Was ist passiert: Capgemini will künftig nicht mehr nur Prozesse digitalisieren, sondern sie direkt von KI steuern lassen – und übernimmt dafür WNS $WNS ( ▼ 0.01% ) , einen Spezialisten für Business Process Services, zum KI-kompatiblen Premiumpreis von $76,50 je Aktie
Deal Terms: $3,3 Mrd. in bar, Closing bis Jahresende
BPS ➡️ Agentic AI: Aus „kostengünstigem Outsourcing“ wird „intelligente Autonomie“ – zumindest im Pitch. Capgemini verkauft den Zukauf als nächsten Evolutionsschritt vom klassischen BPO zur KI-gesteuerten Prozesswelt
Die Details: Die Gewinne sollen um bis zu 7 % steigen – vorausgesetzt, die Synergien in Höhe von €210 Mio. jährlich existieren auch außerhalb der M&A-Präsentation
WNS 101: Ursprünglich als Backoffice-Dienstleister gestartet, liefert WNS heute datengetriebene Prozesse für verschiedene Branchen – und positioniert sich als Brücke zwischen digitalem Betrieb und KI-Integration
Masse 🤝 Marge: WNS bringt 64.000 Mitarbeitende, eine 18,7 %-Marge und Kunden wie United Airlines, Aviva und Centrica mit – plus einen ordentlichen US-Footprint, den Capgemini gut gebrauchen kann
Agentic AI = Pitch-Wunder: Laut Capgemini wird BPS zum Showroom für agentische KI – also KI-Systeme, die Aufgaben nicht nur automatisieren, sondern eigenständig durchführen und verbessern
Warum das wichtig ist: Weil der Markt für Business Services sich gerade neu erfindet – nicht durch Billiglöhne, sondern durch Rechenleistung – und Capgemini diesen Wandel lieber einkauft als abwartet
Command Line Capitalism: Die Botschaft an Kunden lautet: Wer jetzt nur automatisiert, ist schon zu spät. Künftig übernehmen Systeme nicht nur Aufgaben, sondern ganze Prozessketten
Bigger Picture: Capgemini verkauft nicht nur Tech, sondern Transformation – und wer den Betrieb seiner Kunden umkrempelt, sitzt irgendwann tiefer im Stuhl als jeder Softwareanbieter
Further Reading: WSJ, Silicon Republic, Reuters
Top Reads
🧾 Die EU trotzt dem Big-Tech-Lobbysturm: Trotz über 100 Einwänden von Alphabet $GOOG ( ▲ 0.83% ) , Meta $META ( ▲ 0.48% ) & Co. bleibt der AI Act auf Kurs. Das Gesetz verbietet KI mit „unannehmbarem Risiko“ und zwingt Firmen bis 2026 zur Anpassung – von Deepfakes bis Gesichtserkennung. Europa könnte damit zur Weltaufsicht für algorithmische Ethik werden. (Deep Dive)
👨🔬 Forscher hacken Peer Reviews ihrer Einreichungen – mit versteckten Prompts: Auf arXiv wurden 17 Paper entdeckt, die KI-Anweisungen wie „nur positive Bewertung“ im Quelltext versteckten – etwa in weißer Schrift. Ein Beteiligter rechtfertigt die Methode mit „faulen Reviewern“ – aka Reviewern, die alles via ChatGPT machen und so leicht zu beeinflussen seien. Wir sagen: Willkommen im Prompt-Wettrüsten der Wissenschaft. (Deep Dive)
🏭 Renault $RNLSY ( 0.0% ) verwandelt seine Fabriken mit KI: 25 Standorte, reduzierte Emissionen, beschleunigte Prototypen – der neue Twingo entsteht mithilfe von KI in nur 41 Wochen. Auch die Lieferkette läuft smarter: KI entdeckt Probleme, bevor sie teuer werden. Old Economy trifft Predictive Intelligence – made in Frankreich. (Deep Dive)
Headlines
Cyber-Trend: 74 % der Firmen nutzen KI für Cyberabwehr (Deep Dive)
Grok: Kritisiert Demokraten und Hollywoods Führungskräfte (Deep Dive)
Microsoft: Bringt MCP-Unterstützung in Azure AI Foundry (Deep Dive)
NVIDIA: Sieht Robotik als Milliarden-Wachstumsfeld (Deep Dive)
Renault: Nutzt KI, um Produktionszeit um bis zu 30 Wochen zu senken (Deep Dive)
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📌 HV Capital: Deals & Valuation Manager, München
📌 Earlybird: VP Finance & Investor Relations, Berlin
📌 N26: Business Audit Senior Associate, Berlin
📌 Aleph Alpha: Senior Software Engineer, Berlin
📌 Neo Taste: Sales Representative, London
📌 Marvel Fusion: Analyst Corporate Development, München
📌 Miss Moneypenny: Founders Associate - Strategic Growth, Berlin
📌 Quantum Diamonds: Chief of Staff to the CTO, München
📌 FINN: Director - Capital Markets, London
📌 Enpal: Financial Analyst, Berlin
📌 Scalable Capital: Graduate Program - Operations, München
📌 Getquin: Founders’ Associate, Berlin
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