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#128: 250707
🇲🇾, liebe Cruncher!
Wir beginnen die neue Woche in Malaysia – dort hat nämlich ein älteres Ehepaar ein Video über eine Seilbahn vor atemberaubender Kulisse gesehen und sich kurzerhand entschieden, dorthin zu reisen, um den Anblick mit eigenen Augen zu genießen.
Das Problem: Die Seilbahn existierte gar nicht. Das Video, das das Ehepaar gesehen hatte, war komplett KI-generiert.
Weil wir Mitleid mit den beiden haben, folgende Bitte an Sie, Kanzler Merz (wir sehen, dass Sie mitlesen): Können wir nicht die Bundesmittel für den Bau von Radwegen in Peru für einen Seilbahnbau in Malaysia umwidmen?
Before The Bell
Big Tech: CoreWeave geht mit Blackwell live – und lässt die Hyperscaler alt aussehen

Times Square statt Serverraum: CoreWeave macht Werbung für KI‑Infrastruktur – mit Blackwell‑Chips im Rücken
Was ist passiert? CoreWeave $CRWV ( ▲ 5.19% ) hat als erster Cloudanbieter weltweit die neue Nvidia $NVDA ( ▼ 0.52% ) GB200 NVL72 Blackwell-Superplattform in Betrieb genommen – eine vollständig montierte Rack-Lösung mit 72 GPUs, die speziell für Large Language Models (LLMs) im Billionenparameterbereich ausgelegt ist
Zoom in: 72 Nvidia-GPUs, 36 Prozessoren, ein Wassertank – das ist CoreWeaves neue AI-Maschine
Die Details: Laut Nvidia liefert Blackwell Ultra (also NVL72) bis zu 50× mehr AI-Output pro Watt als die Hopper-Vorgänger-Generation (think: der bisherige Gold-Standard von NVIDIA) – durch (Achtung Nerds, aufgepasst) 2× mehr Transistoren, FP8-Berechnungen statt FP16, Grace-CPU-Kopplung und NVLink-Switching für nahtlose GPU-GPU-Kommunikation
CoreWeave 101: Ursprünglich als Ethereum-Miner gestartet, dann Pivot zum GPU-Vermieter für Rendering und Research. Heute betreibt CoreWeave eine AI-native Cloud-Infrastruktur – mit Fokus auf spezialisierte Workloads, nicht general purpose. Kunden: alles von KI-Startups bis zu Hollywood-Studios wie Moonvalley oder Runway.
Build it, don’t hype it: Während andere Cloudanbieter noch Blackwell-Dev-Kits auf Paletten herumfahren, steht bei CoreWeave bereits ein vollintegriertes Rack ready to go – hochgezogen in Partnerschaft mit $DELL ( ▼ 0.92% ) (Hardware), Vertiv (Cooling) und Switch (Colocation & Power). Kein Demo, sondern Deployment
Strategischer Stack: CoreWeave verkauft keine „Compute Units“, sondern ein durchoptimiertes Betriebssystem für maschinelles Lernen – von der Kühlung bis zur Queue
Warum das wichtig ist: Im neuen KI-Wettlauf gewinnt nicht mehr, wer die meisten GPUs hat – sondern wer sie am schnellsten in eine funktionierende, hochoptimierte Infrastruktur integriert. Heißt: Wer Blackwell als Erster produktiv einsetzt, legt den technischen Grundstein für das Training der nächsten Generation von KI-Modellen
Speed over Scale: Die alte Cloud-Gleichung war: Wer mehr Racks hat, gewinnt. Die neue lautet: Wer sie zuerst betriebsbereit, effizient und integriert bekommt, setzt sich an die Spitze des Trainingsrennens
Infra as a Strategy: CoreWeave verkauft keine GPU-Minuten, sondern eine maßgeschneiderte KI-Fabrik – skaliert auf Deep-Learning mit 1+ Billion Parametern. Das ist keine Cloud im klassischen Sinne, das ist ML-as-Infra
Hardware ≠ Commodity: Jeder kann Nvidia-GPUs kaufen – aber sie thermisch zu stabilisieren, mit Low-Latency zu vernetzen und sie softwareseitig so effizient zu takten, dass GPT-5 & Co. innerhalb der Stromgrenzen trainiert werden kann: Das ist der wahre IP-Moat.
Big Bets: Cluely verdoppelt ARR – mit Cheat-Code und Creator-Haus

Cluely-Gründer Neel Shanmugam (l.) und Chungin Lee: Was als Uni-Rauswurf begann, ist jetzt ein Business-Modell mit $7 Mio. ARR
Was ist passiert? Was ist passiert: Cluely, der KI-Spickzettel für Job-Interviews, Uni-Prüfungen u.ä., hat sein neues Enterprise-Produkt gelauncht – und innerhalb einer Woche den ARR von $3 Mio. auf $7 Mio. katapultiert
Cheat Sheet as a Service: Cluely hört bei Calls mit, schreibt mit, denkt mit – aber zeigt’s nur dir
Enterprise-Glow-up: Das neue Business-Produkt bietet zusätzlich Teamfunktionen, Sicherheits-Layer und eine API, die laut Cluely von einem börsennotierten Kunden direkt mit einem $2,5-Mio.-Jahresvertrag gebucht wurde – ohne Namensnennung, versteht sich
Die Details: Cluelys Wachstum ist schnell – vielleicht zu schnell, um unkopiert zu bleiben. Nur Tage nach dem Launch hat ein Konkurrent namens Pickle das Open-Source-Tool Glass veröffentlicht, das fast identisch funktioniert und bereits +3.000 Stars und +500 Forks auf GitHub gesammelt hat (think: je mehr, desto viraler in der Developer-Community)
Cluely 101: Cluely bietet Echtzeit-KI im Call, Notizen, Fragen, Kontext. Cluely ist dabei kein Assistant – sondern das, was man früher Spickzettel nannte, nur halt als VC-fähige SaaS-Plattform mit schönem Onboarding
Feels like Cheating: Der eigentliche Produktnutzen liegt nicht im Feature, sondern im Gefühl, smarter zu sein als alle anderen im Zoom-Call
From Ban to Brand: Ursprünglich wurde der Cluely-Gründer Lee wegen des Tools von der Columbia University suspendiert
Warum das wichtig ist: Weil Cluely zeigt, wie aus einem umstrittenen Feature ein Geschäft wird – und was passiert, wenn man eine Marktlücke besetzt, bevor andere merken, dass sie da ist
Speed > Moat: Cluely hat keine Technologie, die sich nicht kopieren ließe – nur einen Vorsprung im Timing und die Fähigkeit, aus Kontroverse Aufmerksamkeit zu machen
Exit Case? Cluely baut kein Deep Tech Case, sondern ein hübsches Wrapper-Startup um OpenAI-Modelle – das Ziel ist klar: schnell skalieren, Nutzer sammeln, um dann (wohl) an irgendeinen Big-Tech-Käufer mit FOMO zu verkaufen
Cheat Code for Virality: Statt klassischer Markteintrittsstrategie hat Cluely jetzt ein Creator House mit $5 Mio. Budget gebaut – kein Vertriebsteam, stattdessen 24/7 TikTok-Streams und Praktikanten mit Ringlicht (Ihr wollt wissen wie die Praktikanten beim Content-Crunch aussehen? Hier lang 👀)
Further Reading: TechCrunch, AutoGPT
Top Reads
📱 Google $GOOG ( ▲ 0.83% ) gerät wieder ins Visier der EU – dieses Mal wegen KI-Zusammenfassungen in der Suche. Die Independent Publishers Alliance wirft dem Konzern vor, Verlagsinhalte ungefragt zu verwerten. Die Funktion läuft seit über einem Jahr, verursacht laut Beschwerde massiven Trafficverlust – und lässt Verlagen genau zwei Optionen: Mitmachen oder Unsichtbarkeit. (Deep Dive)
📈 Hon Hai $HNHPF ( ▲ 0.22% ) , die Muttergesellschaft des iPhone-Zusammenschraubers Foxconn, meldet ein Umsatzplus von 15,8 % auf $62 Mrd. im Q2. Die Treiber: KI-Server und iPhones. Foxconn liefert Infrastruktur für den KI-Hype – und kämpft gleichzeitig mit geopolitischen Spannungen. Im Mai wurde die Jahresprognose wegen des Handelsstreits zwischen Washington und Peking zunächst ausgesetzt. (Deep Dive)
📉 Die USA planen Exportkontrollen für KI-Chips nach Malaysia und Thailand – um Lieferwege nach China abzuschneiden. Nvidia $NVDA ( ▼ 0.52% ) und weitere US-Chipproduzenten könnte dies Umsatz kosten. Der Gesetzesentwurf zielt auf Drittstaaten, die als Umgehungskanäle fungieren. Wir sagen: Technologischer Kleinkrieg, aber mit Zolldokumenten. (Deep Dive)
Headlines
BRICS-Staaten: Verurteilen US-Zölle und fordern KI-Regulierung (Deep Dive)
Demand AI: Eröffnet EU-Hauptsitz in Dublin und ernennt John Moran zum MD (Deep Dive)
EU: Hält trotz Kritik an Zeitplan für AI Act fest (Deep Dive)
Ford-CEO: „KI wird Hälfte aller Angestellten ersetzen“ (Deep Dive)
Studie: KI-Modell „Centaur“ sagt menschliches Verhalten präzise voraus (Deep Dive)
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